Düsseldorf Schnell in die Bankfiliale eine Rechnung überweisen oder via Onlinebanking Geld auf ein anderes Konto versenden – ein alltäglicher Vorgang in Deutschland. Mehr als 6,4 Millionen Überweisungen gibt es hierzulande pro Jahr, zeigt eine Erhebung der Bundesbank. Dass der Geldtransfer schnell geht, liegt auch an der Einführung und Nutzung der IBAN-Nummer. Denn Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlung wurden mit dem System europaweit standardisiert.
Vor der Einführung der International Bank Account Number – kurz IBAN – waren Überweisungen und der generelle Zahlungsverkehr wesentlich komplizierter. Jedes EU-Land hatte ein eigenes, nationales Kontosystem.
Doch eines nervt die Deutschen an der IBAN. Kannten mehr als 50 Prozent ihre Kontonummer und Bankleitzahl mit maximal zehn Zahlen noch auswendig, sind sie bei der 22-stelligen IBAN überfordert. Mehr als 70 Prozent der Bankkunden monierten das.
Dabei hat jede Stelle, jeder Buchstabe und jede Ziffer der IBAN eine fest zugeordnete Bedeutung. Sie folgen einem klaren und nachvollziehbaren System. Wir erklären, wie sich die IBAN-Nummer zusammensetzt.
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IBAN-Nummer Prüfen – Länge, Stellen und Erklärung
Was ist die IBAN-Nummer?
Die Definition der IBAN erfolgt durch das European Committee for Banking Standards (ECBS), das Standards und Richtlinien für Banken erstellt hat. Die Organisation hat sich im Jahr 2006 aufgelöst. Mittlerweile übernimmt diese Aufgabe die International Organization for Standardization (ISO) – die Internationale Organisation für Normung. Diese Organisation arbeitet internationale Normen in diversen Bereichen aus.
Die Definitionen dieser beiden Institutionen geben das Format der IBAN-Nummer genau vor. Die IBAN – ein Akronym für „International Bank Account Number“ – folgt dabei keinem nationalen, sondern einem internationalen System.
Damit folgen die Kontodaten EU-weit einem Standard, was gerade grenzübergreifende Überweisungen vereinfacht. Geldbeträge müssen nicht mehr von einem nationalen ins andere nationale Kontosystem überwiesen werden, sondern können innerhalb des SEPA-Raums direkt erfolgen.
Die internationale Standardisierung erleichtert die Arbeit der Banken dadurch sehr – und schlussendlich erhöht die Nummer den Service für den Kunden, da Geldbeträge schneller von einem auf das andere Konto übertragen werden.
Seit wann ist die IBAN-Nummer Pflicht?
Seit dem 1. Februar 2016 ersetzt die IBAN-Nummer im SEPA-Raum die bestehenden nationalen Kontonummern privater Personen bei Überweisungen. Seit der Einführung ist die alte Vorgehensweise mit Kontonummer und Bankleitzahl unmöglich.
Für Unternehmen und Vereine wurde die IBAN schon früher eingeführt. Bereits seit dem 1. August 2014 sind sie an das neue System gebunden. Eigentlich sollte die Umstellung für Unternehmen und Vereine eine halbes Jahr zuvor, nämlich am 1. Februar 2014 erfolgen.
Doch die EU verlängerte diese angestrebte Übergangsfrist, da zahlreiche Firmen und Vereine noch nicht in ausreichendem Maße auf das neue europäische Zahlungssystem SEPA eingestellt waren. Die EU-Kommission reagierte darauf und verlängerte die Frist für Unternehmen und Vereine schlussendlich und gab als geltende Umstellungsfrist den 1. August 2014 aus.
Was ist der Zahlungsverkehrsraum SEPA?
Der Zahlungsverkehrsraum der teilnehmenden Länder nennt sich SEPA (Single Euro Payments Area) und umfasst neben den 28 EU-Staaten auch Island, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz, Monaco und San Marino.
Warum wurde die IBAN-Nummer in der EU eingeführt?
Grund für das neue System war die steigende Anzahl – auch internationaler – Überweisungen innerhalb der Europäischen Union. Mit der Vereinheitlichung sollte die Anzahl der Daten und somit auch die Zeit für eine Überweisung, sowie der Zahlungsverkehr vereinfacht und verkürzt werden. Dies bringt sowohl Vorteile für Privatpersonen mit sich, als auch für Unternehmen und Vereine. Jedoch sind Überweisungen bis 50.000 Euro problemlos möglich.
Wie lang darf die IBAN-Nummer maximal sein?
Laut Definition darf die IBAN maximal 34 Stellen umfassen. In Deutschland hat jede IBAN 22 Stellen. Grundsätzlich muss diese Kennung in vierer-Blöcken getrennt geschrieben werden und darf keine Sonderzeichen oder Kleinbuchstaben enthalten. Für jedes Land ist dabei eine bestimmte Länge vorgegeben. So folgen die IBAN-Nummern zwar einem einheitlichen System, unterscheiden sich in den Ländern allerdings durch ihre Länge. Beispielsweise hat die IBAN in Griechenland und Italien 27 Stellen, in Malta sogar 31 und in Norwegen nur 15.
Wie setzt sich die IBAN-Nummer zusammen?
Die IBAN-Nummer beginnt grundsätzlich immer mit dem Länderkennzeichen – im Falle für eine IBAN aus Deutschland also mit dem Länderkennzeichen „DE“. Darauf folgt die zweistellige Prüfsumme. Auf die Prüfsumme der IBAN folgt die achtstellige Bankleitzahl und die maximal zehnstellige Kontonummer. Sollte die Kontonummer kürzer sein, werden die fehlenden Stellen durch Nullen vorne aufgefüllt.
Durch die festgelegte Struktur der IBAN-Nummer lassen sich die Daten des Empfängers leichter erkennen. Die Verarbeitung ist zudem digital schneller als etwa beim vorherigen nationalen System.
Tabelle – die Bestandteile der IBAN-Nummer in Deutschland
IBAN-Bestandteile | Vergabe | Beispiel | |
1. | Ländercode | 2 Großbuchstaben | DE (Deutschland) |
2. | Prüfziffer | 2 Stellen | 34 |
3. | Bankleitzahl | 8 Stellen | 10000000 |
4. | Kontonummer | 10 Stellen | 0123456789 |
Was ist die Basic Bank Account Number (BBAN)?
Entfernt man aus der IBAN die ersten vier Stellen, also Länderkennzeichen und Prüfsumme, erhält man die sogenannte Basic Bank Account Number (BBAN). Die BBAN ist in Format und Länge vom Standard des jeweiligen Landes abhängig.
Was ist der BIC?
Neben der IBAN wurde auch noch der Bankcode BIC (Business Identifier Code) eingeführt. Dieser hat die Bankleitzahl ersetzt. Der BIC besteht im Gegensatz zur BLZ nicht nur aus Zahlen, sondern aus einer Buchstabenfolge. Dadurch kann die Zielbank identifiziert werden. Der Zahlencode besteht aus acht oder elf Zeichen.
Erstveröffentlichung: 29. Januar 2020, 15:10 Uhr
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