Jan 12, 2023
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Kosten der Fahrerlaubnis: So viel kostet der Führerschein 2023 in Deutschland

Written by pinmin


Düsseldorf Mit 18 Jahren sind Menschen in Deutschland volljährig. Das bedeutet: Ab diesem Tag sind sie voll geschäftsfähig, dürfen auch auf Bundesebene wählen und alleine Auto fahren – vorausgesetzt sie haben einen Führerschein. Für herkömmliche Autos braucht man einen Führerschein der Klasse B. Und der ist teuer. Zwischen 1500 Euro und 2400 Euro kann die Fahrerlaubnis kosten.

Die große Preisspanne ergibt sich, weil es in Deutschland keinen Pauschalpreis gibt. Laut einer Erhebung der Vereins Moving International Road Safety Association lag der Schnitt 2020 bei 2182 Euro. Die Organisation hat verschiedene Fahrschulen nach ihren Kosten abgefragt. Dabei zeigte sich: Am teuersten sind Fahrschulen in mittelgroßen Städten durchschnittlich 2237 Euro für den Führerschein der Klasse B.

Am günstigsten sind Fahrschulen in den Großstädten, wo künftige Autofahrer im Schnitt 2121 Euro bezahlen. Hier drückt vermutlich die hohe Konkurrenz den Preis, wohingegen in mittelgroßen Städten ein paar große Fahrschule eine Art Oligopol bilden.

Rainer Zeltwanger, Vorsitzender des Fahrschulverbands deutscher Fahrunternehmen, geht sogar von einem noch höheren Preis aus: „Wir beraten unsere Kunden bei der Klasse B – einschließlich der externen Kosten – mit 2800 und 3500 Euro zu rechnen“, schreibt er auf Anfrage des Handelsblatts. Grund dafür waren in der Vergangenheit zusätzliche Hygienemaßnahmen durch das Coronavirus. Außerdem sind in der Vergangenheit die Tüv-Kosten gestiegen. Wie viel der Führerschein 2023 am Ende kostet, das liegt an verschiedenen Faktoren, wie der Anzahl der Fahrstunden und der Höhe der Gebühren der Fahrschule. Ein Überblick.

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Aktuelle Infos und Kosten des Führerscheins Klasse B im Überblick 2023

Wie setzen sich die Führerscheinkosten zusammen?

Eins vorweg: Ein exakter Preis für den Führerschein der Führerscheinklasse B lässt sich nicht pauschal beziffern. Fahrschulen unterliegen keiner Gebührenordnung. Das heißt, jede Fahrschule darf ihre Preise für den Führerschein selbst bestimmen. Jedoch sind sie per Gesetz sowohl zu Preisklarheit und der sogenannten Preiswahrheit verpflichtet. Fahrschulen müssen also für ihre angebotenen Leistungen wie etwa Theoriestunden, Fahrstunden und Prüfung einen festen Preis angeben, diesen öffentlich zugänglich zeigen – und die Preise auch einhalten.

Durch dieses Gesetz können Fahrschüler sich bereits vor der Anmeldung über die Preise und Kosten der Fahrschulen in der Nähe informieren und diese vergleichen.

Allgemein setzen sich die Kosten für den Führerschein in Deutschland aus folgenden Punkten zusammen:

  • Zwölf Sonderfahrten: Fahrschüler müssen je 45 Minuten vier mal über die Autobahn, fünf mal über Land und drei mal nachts Auto fahren üben. Diese Fahrstunden sind Pflicht.
  • Zusätzliche Übungsstunden zu je 45 Minuten: Hier wird das allgemeine Fahren geübt. Die notwendige Anzahl hängt vom persönlichen Talent ab und macht am Ende den größten Unterschied bei den Gesamtkosten des Führerscheins aus.
  • Grundbetrag: Das sind die Kosten für die Verwaltung als auch den theoretischen Unterricht. Laut financescout24 liegt der Betrag im Schnitt bei 200 Euro.
  • Lernmaterialien: Für die theoretische Prüfung sind Online-Zugänge zu Führerschein-Apps, Büchern und Online-Medien nötig. Die Kosten liegen bei 60 bis 80 Euro.
  • Prüfungskosten: Gebühr für die Vorstellung zur theoretischen Prüfung (Tüv/Dekra): Für den Führerschein der Klasse B kostet die Theorieprüfung 22,49 Euro.
  • Prüfungskosten: Gebühr für die Vorstellung zur praktischen Prüfung (Tüv/Dekra): Diese Gebühr unterscheidet sich nach der jeweiligen Führerscheinklasse, bei Führerschein der Klasse B belaufen sich die Kosten für die praktische Fahrprüfung 2021 auf 116,93. Zuvor kostete die Prüfung 91,75 Euro.

    Zusätzliche Kosten für den Antrag bei der Straßenverkehrsbehörde:

  • Sehtest: Laut Gesetz muss dieser 6,43 Euro kosten und wird bei jedem Optiker angeboten.
  • Erste-Hilfe-Kurs „lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort“: Preis zwischen 14,50 Euro und 40 Euro.
  • Passbilder: Preis ca. 5 Euro bis 10 Euro.
  • Führerscheinantrag der Straßenverkehrsbehörde: 40 Euro bis 70 Euro, je nach Behörde.

Der Autoführerschein der Führerscheinklasse B kostet etwa 1500 Euro bis 2400 Euro. Für die anfallenden Kosten der Fahrerlaubnis sind die Anzahl der Fahrstunden, die Fahrschule, sowie das jeweilige Bundesland verantwortlich. Die schlussendlichen Kosten für den Führerschein können sich demnach von Bundesland zu Bundesland durchaus unterscheiden.

Wie viele Stunden umfasst der theoretische Unterricht für den Führerschein?

Die Theorie umfasst zwölf Doppelstunden für den Grundstoff, sowie zwei Doppelstunden für den Zusatzstoff. Die Stunden umfassen jeweils eine Zeitspanne von 90 Minuten.

Wie viele Fahrstunden braucht man bis zum Führerschein?

Die Anzahl der Fahrstunden bis zu Abnahme der Führerscheinprüfung unterscheidet sich von Fahranfänger zu Fahranfänger. Einige Fahrschüler erlernen das Kuppeln, Schalten und vorausschauende Fahren schneller als andere. Eine feste Anzahl an Fahrstunden, um zur finalen praktischen Führerscheinprüfung zugelassen zu werden, gibt es nicht.

Wie oft kann ich durch die Führerscheinprüfung fallen?

Fahrschüler können sowohl die theoretisch als auch die praktische Prüfungen beliebig oft wiederholen. Bei ernsthaften Zweifel an der körperlichen oder geistigen Eignung können Fahrschulen jedoch die Fahrerlaubnisbehörde einschalten.

Bis 2008 galt, wer drei Mal hintereinander durch die praktische Prüfung gefallen ist, erhält eine Sperre von drei Monaten. Dann waren erneut drei Versuche möglich. War die Person wiederholt durch alle drei Prüfungsversuche gefallen, war eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung – kurz MPU – beim Straßenverkehrsamt nötig. Diese Regelung ist aufgehoben.

Was kostet die Wiederholung der Theorieprüfung?

Sollte man bei der Theorieprüfung durchfallen, muss die Anmeldegebühr für eine neue Prüfungsannahme entrichtet werden. Diese beträgt beim Pkw-Führerschein aktuell 22,49 Euro. Diese Gebühr muss bei jeder Wiederholungsprüfung neu gezahlt werden.

Was kostet die Wiederholung der praktischen Führerscheinprüfung?

Die praktische Prüfung muss innerhalb von 12 Monaten nach der theoretischen Prüfung erfolgen. Wer dabei durchfällt, muss erneut die Anmeldegebühr in Höhe von aktuell 116,93 Euro zahlen. Auch diese Prüfungsgebühr ist bei jeder Wiederholungsprüfung fällig. In diesem Fall kommen noch Kosten für weitere Fahrstunden hinzu, die Fahrschülern nach einer vermasselten Prüfung empfohlen werden.

Was kostet eine MPU?

Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) auch umgangssprachlich als „Iditontest“ bezeichnet besteht aus drei Teilen: 1. einer medizinischen Untersuchung, 2. einem Gespräch mit einem Verkehrspsychologen, 3. einem Leistungstest. Hierbei wird geprüft, ob von dem Fahrenden keine Gefahr für den Straßenverkehr zu erwarten ist. Die MPU kostet zwischen 350 und 750 Euro. Das Entgelt ist verbindlich geregelt und richtet sich nach dem von der Behörde vorgegebenen Anlass der Begutachtung.

Gibt es den Führerschein auch digital?

Fast. Seit dem 23. September 2021 konnte der Führerschein auch digital erstellt werden. Doch das Projekt musste wegen Sicherheitslücken der dazugehörigen APP „ID Wallet“ gestoppt werden. Derweil arbeitet die Stadt Fürth in Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) an einem Prototyp eines digitalen Führerscheins.

Ist der digitale Führerschein auch im EU-Ausland gültig?

Nein. Aktuell ist der digitale Führerschein im EU-Ausland noch nicht gültig. Das Bundesverkehrsministerium arbeitet allerdings derzeit auf EU-Ebene daran, dass der digitale Führerschein auch als offizieller Nachweis der Fahrerlaubnis zum Beispiel in Polizeikontrollen anerkannt werde. Langfristig würde der digitale Führerschein damit auch im EU-Ausland gelten.

Führerscheinprüfung auch mit Automatik möglich

Seit dem 1. April 2021 gilt, dass Fahrschüler ihren Führerschein auch mit einem Wagen mit Automatik-Schaltung machen können. Hintergrund ist, dass die Regierung alternative Antriebe fördern möchte. Viele Elektroautos oder Hybride verzichten auf eine Gangschaltung, sodass der Zwang für einen Schaltwagen nicht mehr aktuell ist. Zuvor gab es für Fahrprüfungen mit einem Automatik-Wagen einen eingeschränkten Führerschein. Wer so einen Führerschein besitzt, kann ihn nun umschreiben lassen. Voraussetzung ist jedoch eine Schulung in einer Fahrschule im Umfang von mindestens 10 Stunden mit jeweils 45 Minuten sowie einer 15-minütigen Testfahrt.

Hier muss der Bewerber oder die Bewerberin nachweisen, dass er oder sie „sicher, verantwortungsvoll und umweltbewusst“ fahren kann, wie es beim BMVI zu der neuen Automatik-Verordnung heißt. Für alle anderen Führerschein-Klassen bleibt die alte Regelung mit einem Schaltgetriebe bestehen.

Was, wenn ich ohne Führerschein fahre und kontrolliert werde?

Liegt der Führerschein einfach nur zu Hause, wird bei der Kontrolle ein Ordnungsgeld von 10 Euro fällig. Wer aber ohne gültigen Führerschein fährt, kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe rechnen.

Muss ich meinen alten Führerschein umtauschen?

Ja, alle nicht EU-genormten Führerscheine müssen umgetauscht werden. Betroffen sind Führerscheine, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden.

Hintergrund ist ein Beschluss des Bundesrats in der Sitzung vom 15. Februar 2019. Der vorgezogene gestaffelte Umtausch ist zur Umsetzung europäischer Vorgaben notwendig. Nach der sogenannten Dritten EU-Führerscheinrichtlinie (Richtlinie 2006/126/EG des Europäischen Parlaments und des Rates über den Führerschein (ABl. L 107 vom 25.4.2015, S. 68)) sind bis zum 19.01.2033 alle vor dem 19.01.2013 ausgestellten Führerscheine umzutauschen. So soll sichergestellt werden, dass alle Führerscheine in der EU ein einheitliches Muster haben, die mehr Fälschungssicherheit bieten.

Welche Fristen gelten beim Führerscheinumtausch?

Der alte Führerschein wird nacheinander gestaffelt umgetauscht. Dabei gelten folgende Fristen:

  • Autofahrer der Geburtsjahrgänge 1953 bis 1958 sollen ihre Führerscheine bis 19. Januar 2022 eintauschen (abgelaufen)
  • Für die Jahrgänge 1959 bis 1964 gilt die Frist bis zum 19. Januar 2023,
  • für die Jahrgänge 1965 bis 1970 bis zum 19. Januar 2024,
  • für die Jahrgänge 1971 oder später bis zum 19. Januar 2025,
  • für die Jahrgänge vor 1953 bis zum 19. Januar 2033

Danach gibt es Fristen für die Kartenführerscheine, die ab 1. Januar 1999 ausgestellt wurden. Dieser Umtausch soll nach dem jeweiligen Alter der Dokumente realisiert werden, entscheidend ist das Ausstellungsdatum des jeweiligen Führerscheins. So gelten hier folgende Fristen: 

  • Führerscheine, die zwischen 1999 und 2001 ausgestellt wurden, sollen bis 19. Januar 2026 umgetauscht werden.
  • Für die Ausstellungsjahrgänge 2002 bis 2004 sieht der Plan eine Frist bis 19. Januar 2027 vor
  • für die Ausstellungsjahrgänge 2005 bis 2007 bis 19. Januar 2028
  • für den Ausstellungsjahrgang 2008 bis 19. Januar 2029
  • für den Ausstellungsjahrgang 2009 bis 19. Januar 2030
  • für den Ausstellungsjahrgang 2010 bis 19. Januar 2031
  • für den Ausstellungsjahrgang 2011 bis 19. Januar 2032
  • für Führerscheine, die von 2012 bis zum 18. Januar 2013 ausgestellt wurden, läuft die Umtauschfrist bis 19. Januar 2033.

Kann ich Führerscheinprüfungen auch in anderen Sprachen ablegen?

Ja. Der theoretische Prüfungsteil der Führerscheinprüfung kann in diversen Sprachen abgelegt werden. Neben der deutschen Sprache kann die theoretische Prüfung auch in zwölf Fremdsprachen abgelegt werden. Zu diesen Sprachen zählen:

  • Englisch
  • Französisch
  • Griechisch
  • Hocharabisch
  • Italienisch
  • Kroatisch
  • Polnisch
  • Portugiesisch
  • Rumänisch
  • Russisch
  • Spanisch
  • Türkisch

Welche Sprachen in der theoretischen Führerscheinprüfung zulässig sind, wird vom Gesetzgeber festgelegt. Demnach können in den kommenden Jahren weitere mögliche Sprachen hinzukommen.

Kann ein Dolmetscher die praktische Führerscheinprüfung begleiten?

Nein. Bei der praktischen Fahrprüfung gestaltet sich dieser Punkt anders als der bei der theoretischen Prüfung. Die praktische Prüfung findet vollständig auf Deutsch und ohne Dolmetscher statt. Dies hat sowohl rechtliche als auch praktische Gründe:

  • Ein Dolmetscher könnte den Prüfling unerlaubt unterstützen, ohne dass der Prüfer dies bemerkt.
  • Sachverständige können nicht 13 Sprachen beherrschen. Demnach ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Sachverständige die Muttersprache des Fahrprüflings nicht versteht.
  • Eine praktische Fahrprüfung benötigt eine geringere Sprachkompetenz. In der theoretischen Prüfung hingegen ist das Verständnis der Fragen grundlegend für den Abschluss.
  • Seit 2018 dient eine Begriffsliste zum Mindestwortschatz in der praktischen Prüfung der Orientierung. Fahrlehrer können so einschätzen, welche deutschen Begriffe der jeweilige Fahrschüler bis zur Fahrprüfung verstehen sollten. Die Sachverständigen wissen auf Grundlage dieser Liste, welche Wörter sie in der praktischen Fahrprüfung verwenden können.

Kosten für den Führerschein 2023 in Deutschland

  Kostenpunkt Summe (Annäherung)
1. Grundgebühr für die Fahrschule 200 Euro
2. Lehrmaterial 60 Euro bis 80 Euro
3. Fahrstunden (Regel- und Sonderfahrstunden) 12 Fahrstunden für 30 ~ 60 Euro (360 ~720)
4. Übungsfahrstunden hängt von Fahrschüler ab
5. Theoretische Führerscheinprüfung 22,49 Euro
6. Praktische Führerscheinprüfung 116,93 Euro
7. Sehtest, Erste-Hilfe-Kurs, Passbilder 26 Euro bis 56 Euro
8. Führerscheinantrag 40 Euro bis 70 Euro

Mehr: Personalausweis beantragen: Kosten, Fristen und Bußgelder – das sollten Sie wissen.

Erstveröffentlichung: 6. Februar 2020, 14:56 Uhr



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