Berlin, Brüssel Die Preise der Hersteller in der Eurozone ziehen im Rekordtempo an und signalisieren eine weiter steigende Inflationsgefahr. Die Produzentenpreise in der Industrie erhöhten sich im August um 43,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 43,1 Prozent gerechnet. Im Juli lag das Plus bei 38,0 Prozent.
Allein im Energiebereich gab es im August eine enorme Verteuerung im Vergleich zum Vorjahresmonat: Die Preise stiegen hier um 116,8 Prozent. Klammert man diesen Bereich aus, zogen die Erzeugerpreise in der Industrie um 14,5 Prozent an.
In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt – also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Verbraucherpreise geben.
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Der Energiepreis-Schub infolge des Ukrainekriegs treibt die Inflation im Euro-Raum auf immer neue Rekordstände – zuletzt auf 10,0 Prozent. Die Teuerungsrate ist damit mittlerweile fünf Mal so hoch wie das Stabilitätsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent. EZB-Chefin Christine Lagarde hat daher weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die ausufernde Inflation signalisiert. Die Zinsen im Euroraum liegen derzeit bei 1,25 Prozent.
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