Washington Am US-Arbeitsmarkt sind im September mehr Stellen geschaffen worden als erwartet. Im vorigen Monat kamen 263.000 neue Jobs hinzu, wie die Regierung am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten lediglich mit 250.000 gerechnet, nach 315.000 im August. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote sank überraschend auf 3,5 von zuvor 3,7 Prozent.
Die Notenbank Federal Reserve (Fed), die Vollbeschäftigung und stabile Preise fördern soll, will die ausufernde Inflation in Höhe von zuletzt 8,3 Prozent eindämmen und damit zugleich den heiß laufenden Arbeitsmarkt abkühlen. Dabei blickt die US-Zentralbank insbesondere auch auf Anzeichen, ob sich der Lohndruck wie erhofft in dem angespannten Arbeitsmarkt etwas abschwächt.
Die Stundenlöhne stiegen im September wie prognostiziert zum Vormonat um 0,3 Prozent. Die Fed habe nun praktisch freie Hand, die Zinsen weiter anzuheben, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Investoren wüssten, dass die Notenbank zwar eine Rezession, aber keine hohe Inflation toleriere.
LBBW-Experte Dirk Chlench sieht es als gutes Omen an, dass der Zuwachs bei den Stundenlöhnen nicht mehr so hoch ausfällt wie noch vor einigen Monaten. Dies gebe Anlass zur Hoffnung, dass in den Vereinigten Staaten im Gegensatz zur Euro-Zone eine konjunkturell sanfte Landung gelingen werde: „Dementsprechend reagierte der US-Dollar zu Recht mit Kursgewinnen gegenüber dem Euro“, so sein Fazit. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, näherte sich wieder seinem jüngsten 20-Jahres-Hoch und stieg auf 112,43 Punkte.
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In Erwartung weiterer drastischer Zinserhöhungen der Fed zogen sich Anleger zugleich aus Aktien und Anleihen zurück. Die Fed treibt den Preis für geliehenes Geld bereits seit Monaten in ungewöhnlich großen Schritten nach oben. Sie hat das Zinsniveau drei Mal in Folge um einen Dreiviertel-Prozentpunkt angehoben, zuletzt auf die Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent.
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Viele Führungsmitglieder der Fed signalisierten, dass sie an dem aggressiven Zinskurs festhalten wollen – auch wenn die Wirtschaft darunter zu leiden hat. An den Terminmärkten wird die Chance auf einen weiteren Jumbo-Zinsschritt im November auf mittlerweile 92 Prozent taxiert.
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