Oct 20, 2022
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Inflation: 45,8 Prozent mehr: Erzeugerpreise steigen in Rekordtempo

Written by Jan Mallien


Herstellung von Solarmodulen in Wismar

Die Preise für Vorprodukte sind erneut enorm gestiegen.



(Foto: dpa)

Berlin Die deutschen Hersteller haben ihre Preise im September erneut in Rekordtempo angehoben. Die Erzeugerpreise legten wegen teurer Energie um durchschnittlich 45,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Dies entspricht dem Wert im August, wo das Plus ebenfalls bei 45,8 Prozent lag. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem leichten Rückgang auf 44,7 Prozent gerechnet.

„Der Anstieg der Erzeugerpreise bleibt extrem“, sagte LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch. Und das, obwohl sie im Vormonatsvergleich mit 2,3 Prozent deutlich langsamer zulegten als im August mit 7,9 Prozent.

Neben Energie kosteten auch Ge- und Verbrauchsgüter deutlich mehr. „Davon wird bei den privaten Haushalten in den kommenden Monaten ein erheblicher Teil erst noch ankommen“, sagte Niklasch. „Die Inflation ist hoch im Jahre 2022, sie wird auch 2023 hoch bleiben.“

Die Produzentenpreise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der allgemeinen Inflation. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt – noch bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen.

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Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen verweist darauf, dass der Anstieg im Vergleich zum Vormonat weitgehend auf eine weitere Verteuerung von Energie zurückzuführen sei. Rechne man dies heraus, sei die Dynamik bei den Erzeugerpreisen bei Weitem nicht mehr so hoch wie in der ersten Jahreshälfte. So würden die Preise für Vorleistungsgüter seit einigen Monaten praktisch stagnieren, was aus Sicht von Solveen unter anderem an den zuletzt gefallenen Preisen der meisten anderen Rohstoffe außer Öl und Gas liegt.

Energie kostet über 130 Prozent mehr

Insgesamt sieht Solveen angesichts der zuletzt kräftig gestiegenen Energiepreise weiteres Aufwärtspotenzial für die Inflationsrate in den kommenden Monaten. Bei den anderen Preisen scheine der Schub allerdings allmählich etwas abzunehmen. Im September lagen die Verbraucherpreise 10,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

Energie war mit großem Abstand der Haupttreiber für den Anstieg der Erzeugerpreise. Hier lagen die Erzeugerpreise um 132,2 Prozent höher als im September 2021. Die Industrie etwa musste mehr als dreieinhalb Mal so viel für Erdgas bezahlen wie im Vorjahresmonat.

Zudem stiegen – teilweise infolge der enorm teuren Energie – auch die Preise für Vorleistungsgüter (+16,8 Prozent), Investitionsgüter (+7,8) sowie Gebrauchs- und Verbrauchsgüter (10,9 und 18,3) deutlich.

Nahrungsmittel waren fast ein Viertel teurer als im Vorjahresmonat. Besonders stark stiegen die Preise für Butter (+72,2 Prozent), Schweinefleisch (+46,3), Käse und Quark (+39,7) sowie Milch (+37,5). Kaffee war 32,0 Prozent teurer.

Mit Agenturmaterial

Mehr: Tankrabatt und Energiepauschale reduzieren Steuereinnahmen im September deutlich.



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Politik

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