Berlin In keinem anderen Bundesland sind 2021 so viele Patente von freien Erfindern angemeldet worden wie in Bayern. Mehr als 2500 Anmeldungen bundesweit registrierte das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) in München aus der Gruppe der unabhängigen Entwickler – 630 davon kamen aus dem Freistaat.
Hinter Bayern folgen Nordrhein-Westfalen mit 455 und Baden-Württemberg mit 422 Patentanmeldungen, wie aus einer am Montag veröffentlichten DPMA-Statistik hervorgeht, die anlässlich der Nürnberger Erfindermesse Iena erstellt wurde. Die viertägige Messe startet am 27. Oktober.
Als „frei“ zählt das Patentamt diejenigen Erfinder, die ihre Entwicklungen im eigenen Namen anmelden. Insgesamt sind diese Tüftler eine Minderheit, denn 93 Prozent der Patente wurden von Unternehmen oder Forschungseinrichtungen angemeldet. Insgesamt gingen beim Patentamt im vergangenen Jahr 2558 Anmeldungen freier Erfinder ein, gut neun Prozent weniger als im Vorjahr.
Legt man die Zahl der Patentanmeldungen auf je 100.000 Einwohner um, dann führt ebenfalls Bayern (4,8 Anmeldungen). Auf Platz zwei und drei liegen Baden-Württemberg (3,8) sowie Rheinland-Pfalz und Hamburg (beide 3,5). Schlusslicht war Sachsen-Anhalt mit 1,5 Anmeldungen.
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Patentamtspräsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer betonte, ob Spreizdübel, Schraubstollenschuh oder Airbag, freie Erfinderinnen und Erfinder hätten mit ihren Patentanmeldungen in der deutschen Wirtschaftsgeschichte „immer wieder wegweisende Akzente gesetzt“. „Sie sind und bleiben ein wichtiger Teil unserer Innovationslandschaft“, sagte Rudloff-Schäffer.
Ein typischer Erfinder ist „Bayer, Maschinenbauer, männlich“
Die typische Erfinderpersönlichkeit ist laut DPMA „Bayer, Maschinenbauer, männlich“. Denn betrachtet man die Anmeldungen nach Techniksektoren, liegt der Maschinenbau mit 971 Anmeldungen an der Spitze. Zudem sind Frauen mit einem Anteil von wenig über sieben Prozent stark unterrepräsentiert.
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Nach dem Maschinenbau folgen der Sektor „sonstige Gebiete“ (617), in dem unterschiedliche Technikbereiche zusammengefasst sind, und der Sektor „Instrumente“ (355). Auffällig ist laut Patentamt, dass die „Elektrotechnik“ auf Platz vier als einziger Sektor bei den Anmeldungen zugelegt hat und einen immer größeren Teil der Gesamtanmeldungen ausmacht.
Im Jahr 2020 hatte es gegen den langjährigen Trend einen Anstieg der freien Patentanmeldungen gegeben. Dies habe vermutlich mit der Coronapandemie zu tun, erklärte die Behörde. Denn es habe damals einen „auffälligen Anstieg an Anmeldungen in den Bereichen Gesichtsmasken und Schutzkleidung“ gegeben.
Mehr: Viele Patente, wenig Produkte – Deutschlands Barrieren bei der Innovation
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