Insgesamt gingen die Aufträge an die Industrie im September um vier Prozent zurück.
Berlin Die deutsche Industrie hat im September einen Auftragseinbruch erlitten. Die Bestellungen gingen um 4,0 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Minus von revidiert 2,0 Prozent im August.
Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich im September ein Rückgang von 3,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag der Auftragseingang kalenderbereinigt sogar 10,8 Prozent niedriger.
„Allerdings war das Auftragseingangsvolumen im September 2021 durch Corona-Nachholeffekte bei gleichzeitig starker Knappheit an Vorprodukten außergewöhnlich hoch gewesen“, erläuterten die Wiesbadener Statistiker.
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„Der Höhenflug der Auftragseingänge, der sich nach der Corona-Pandemie im Zuge von Nachholeffekten eingestellt hatte, scheint beendet zu sein“, ergänzte das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK). Die Auftragseingänge lägen nun wieder auf einem Niveau wie vor der Coronakrise.
Nachfrage aus dem Ausland bricht ein
Der Rückgang im Vormonatsvergleich war laut BMWK auf einen Einbruch der Auslandsnachfrage zurückzuführen: Während die inländischen Bestellungen noch leicht im Plus lagen, sanken die Auftragseingänge aus dem Ausland um 6,3 Prozent im Nicht-Euroraum beziehungsweise 8,0 Prozent im Euroraum. Auf Branchenebene schlugen kräftige Rückgänge in den beiden größten Industriebereichen Kraftfahrzeuge (-9,0 Prozent) und Maschinenbau (-8,1 Prozent) auf den Gesamtindex durch.
Die maue Weltkonjunktur, Materialmangel und vor allem die Energiekrise setzen der Industrie derzeit zu. Dies zeigt auch eine jüngst vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erhobene Firmenumfrage: Die Energiekrise belastet die Wirtschaft demnach über fast alle Branchen hinweg.
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