Frankfurt Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie haben sich in dieser Woche bundesweit mehr als 200.000 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt. Die große Unterstützung zeige, dass die Kolleginnen und Kollegen geschlossen hinter der Lohnforderung der IG Metall stünden, sagte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann am Freitag. „Die IG Metall ist in der Lage, die Gangart zu verschärfen“, erklärte er. „Die Arbeitgeber müssen jetzt endlich ein faires Angebot vorlegen.“
Allein am Freitag hätten rund 83.000 Teilnehmende aus rund 400 Betrieben zeitweise die Arbeit niedergelegt. Betroffen waren zum Beispiel das BMW-Werk Leipzig, Ford in Köln, die Meyer Werft in Papenburg, der Autozulieferer Bosch in Bamberg oder das Stammwerk von Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen. Weitere Warnstreikaktionen nach mehr als 1000 in dieser Woche seien geplant.
Die Gewerkschaft fordert für die 3,8 Millionen Beschäftigten des größten deutschen Industriezweigs acht Prozent mehr Lohn bei zwölf Monaten Laufzeit. Dabei pocht sie auf eine prozentuale, dauerhaft geltende Lohnerhöhung. Die Arbeitgeber haben eine Summe von 3000 Euro netto über eine Laufzeit von 30 Monaten angeboten, was die IG Metall als viel zu niedrig zurückwies. „Die bisher angebotene Sonderzahlung ist keine Grundlage für ernsthafte Verhandlungen. Die Beschäftigten brauchen dauerhafte, ordentliche Entgelterhöhungen“, forderte der IG-Metall-Chef.
Beide Seiten argumentieren mit der hohen Inflation: Die Gewerkschaft fordert einen Ausgleich für den starken Anstieg der Lebenshaltungskosten um zuletzt mehr als zehn Prozent. Der Großteil der Firmen verdient aus ihrer Sicht nach wie vor gut genug. Auch die Unternehmen kämpfen mit stark steigenden Energie- und Rohstoffkosten. Der Spielraum für höhere Personalkosten ist dem Arbeitgeberverband zufolge deshalb gering. In der kommenden Woche gehen die regionalen Tarifverhandlungen in vierter Runde ab Dienstag in Baden-Württemberg und Bayern weiter.
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