Nov 22, 2022
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Flüssiggas: Trotz Katars Mega-Deal mit China – Bundesregierung sieht Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleistet

Written by Mathias Brüggmann


LNG-Tanker

Flüssiggas steht derzeit hoch im Kurs zur Bewältigung der Energiekrise.



(Foto: Reuters)

Berlin Die Bundesregierung setzt darauf, die Versorgungssicherheit Deutschlands mit kurzfristigen Gaslieferverträgen gewährleisten zu können. Deutschland habe sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Die Bundesregierung gehe davon aus, dass sich Unternehmen beim Abschluss von Gaslieferverträgen an diesem Ziel orientierten, sagte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums.

Deutschland verfolgt damit einen anderen Kurs als große Industrieländer wie China. Sie sichern sich Gaslieferungen für zwei Jahrzehnte und darüber hinaus. Erst am Montag hatten der staatliche katarische Energiekonzern Qatar Energy und der chinesische Konzern Sinopec den Abschluss eines umfangreichen Lieferabkommens bekannt gegeben. Es sieht den Export von verflüssigtem Erdgas (LNG) im Umfang von 108 Millionen Tonnen über 27 Jahre vor – und ist damit einer der größten Gaslieferverträge überhaupt.

Auch deutsche Unternehmen verhandeln mit Katar und anderen LNG-Exporteuren über Lieferverträge. Allerdings streben sie kürzere Vertragslaufzeiten an. Potenzielle Lieferanten dagegen pochen auf längerfristige Vereinbarungen. So besteht auch Katar wegen der anstehenden Investitionen in den Ausbau der Gasförderung und -verflüssigung von 45 Milliarden Dollar sowie einer gigantischen Erweiterung der LNG-Tankerflotte auf Langfristabkommen.

„Das am längsten laufende Lieferabkommen in der gesamten LNG-Industrie“

Der Chinadeal sei „das am längsten laufende Lieferabkommen in der gesamten LNG-Industrie“, unterstrich denn auch Qatar-Energy-Chef Saad Sherida Al-Kaabi die gigantische Größe des Deals und traf damit den für Deutschland wunden Punkt.

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Zwar hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei seinem Besuch in Doha im März eine Energiepartnerschaft mit Katar vereinbart. Doch seither ist nach Informationen des Handelsblatts aus katarischen Regierungskreisen noch kein deutsch-katarisches LNG-Lieferabkommen zustande gekommen.

>> Lesen Sie hier: So schnell geht der Bau der LNG-Terminals voran

Dabei hatte sich Katars Außenminister, Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani, am Rande eines Staatsbesuchs im Mai in Berlin zuversichtlich gezeigt. „Wir wollen unsere US-Flüssiggasanlage Golden Pass in Texas, an der Qatar Energy 70 Prozent hält, bereits 2024 so weit haben, dass wir LNG von dort nach Deutschland liefern können“, sagte der Scheich. Allein: Der Streit über die Laufzeit der Einfuhrverträge hat bisher Abschlüsse blockiert.

>> Lesen Sie hier: Neuausrichtung in Asien? „Die Welt wartet nicht darauf, dass Deutschland und Europa in die Hufe kommen“

Katar war vor einigen Jahren auch stark interessiert, zusammen mit deutschen Firmen Flüssiggasterminals im Norden Deutschlands aufzubauen. Nach jahrelangen Verhandlungen beteiligte sich Katar dann am LNG-Terminal im belgischen Zeebrugge. Deutschland habe sich inzwischen nicht einmal alle frei in Europa verfügbaren katarischen LNG-Mengen, die an Spotmärkten angeboten werden, gesichert, erfuhr das Handelsblatt aus Doha.

Mehr: Kampf ums Flüssiggas wird härter – Katars Megadeal mit China setzt Deutschland unter Druck



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