Nov 24, 2022
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Verteidigung: Lambrecht reagiert zurückhaltend auf Stationierung von Patriot-Raketen in der Ukraine

Written by Frank Specht


Luftverteidigungssystem Patriot

Unterstützung beim Schutz des Luftraums des Nato-Partners Polen.


(Foto: imago images/BildFunkMV)

Berlin Die Bundesregierung hat zurückhaltend auf den Vorschlag reagiert, das angebotene Luftverteidigungssystem Patriot nicht in Polen, sondern in der Ukraine zu stationieren. Nach dem tödlichen Einschlag einer Rakete in Polen habe man dem Nachbarland zugesagt, es mit Patriot-Systemen und Eurofighter-Jets zu unterstützen, sagte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Donnerstag nach einem Treffen mit ihrem estnischen Amtskollegen Hanno Pevkur in Berlin.

Die Patriots seien aber in die integrierte Luftverteidigung der Nato eingebunden. Wenn sie nun an die Ukraine weitergegeben werden sollten, müsse das zuvor mit den Alliierten besprochen werden.

Polens Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak hatte nach eigenen Angaben die Bundesregierung gebeten, die Patriot-Batterien nicht in seinem Land, sondern an der Westgrenze der Ukraine aufstellen zu lassen. „Dies würde es ermöglichen, die Ukraine vor weiteren Opfern und Stromausfällen zu bewahren und die Sicherheit an unserer Ostgrenze zu erhöhen“, schrieb er auf Twitter.

Die russische Armee hatte in den vergangenen Tagen ihre Raketenangriffe auf Ziele in der Ukraine noch intensiviert und dabei vor allem die Energieinfrastruktur ins Visier genommen. In vielen Landesteilen leiden die Menschen weiter unter Ausfällen der Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung.

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Die ukrainische Militärführung begrüßte den Vorschlag aus Warschau. Man könne die Patriot-Systeme im westlichen Teil der Ukraine aufstellen, sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat im Fernsehen. Damit würde Europa seinen Luftraum schon im Vorfeld schützen.

>> Lesen Sie hier: Wärmestuben und Notfallkoffer: So will die Ukraine Stromausfälle im Winter überstehen

Deutschland hatte Polen Unterstützung angeboten, nachdem in der vergangenen Woche im polnischen Dorf Przewodow im Grenzgebiet zur Ukraine eine Rakete eingeschlagen war. Zwei Menschen wurden dabei getötet.

Derzeit geht der Westen davon aus, dass es eine ukrainische Flugabwehrrakete war, die zur Verteidigung gegen Angriffe des russischen Militärs eingesetzt wurde.

FDP-Experte befürwortet Patriot-Stationierung

FDP-Verteidigungsexperte Marcus Faber schrieb auf Twitter, die Idee, Patriot-Systeme im Westen der Ukraine zu stationieren, sei neun Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs ein „hilfreicher Vorschlag“.

Deutschland hat der Ukraine neben 30 Flugabwehrpanzern des Typs Gepard auch ein hochmodernes Luftverteidigungssystem, Iris-T SLM, geliefert, das nach ukrainischen Angaben sehr erfolgreich zum Einsatz kommt. Lambrecht sagte, dass die Bundesregierung die Ukraine auch weiter unterstützen werde.

Der Sicherheitsexperte und Politikwissenschaftler Nico Lange erwartet, dass die russische Armee die massiven Raketenangriffe nur noch begrenzte Zeit weiterführen könne. Die russischen Vorräte an Raketen und Marschflugkörpern würden weniger, und die ukrainische Luftverteidigung werde langsam besser, sagte Lange.

„Das Fenster für Putin für Zerstörungen durch Raketen schließt sich.“ Aber leider komme die moderne westliche Luftverteidigung sehr spät und langsam an. „Viele kaum zu reparierende Schäden sind bereits angerichtet.“

Mehr: „Sie nennen Menschen Fleisch“ – Putins Soldaten beschweren sich immer häufiger über die Führung



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