Düsseldorf Deutschland will Plänen des Wirtschaftsministeriums zufolge ein Wasserstoff-Leitungsnetz mit Staatsbeteiligung aufbauen. Bis 2027 sollten mindestens 1800 Kilometer Leitungen entstehen, heißt es in einem Entwurf, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.
„Um einen koordinierten und systemdienlichen Aufbau eines Wasserstoffnetzes sowie dessen Finanzierbarkeit darzustellen, soll eine Wasserstoffnetzgesellschaft mit staatlicher Beteiligung gegründet werden“, schreibt das Ministerium. Ein Konzept werde derzeit entwickelt und der Branche in Kürze vorgestellt.
Zudem soll anders als im Ursprungsentwurf der Strategie nun auch eine Förderung von sogenanntem blauen Wasserstoff möglich gemacht werden. Dieser wird meist mit Erdgas erzeugt und das frei werdende Kohlendioxid (CO2) abgeschieden und anhand der sogenannten CCS-Technik („Carbon Capture and Storage“) unterirdisch gespeichert.
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Die CCS-Technik ist umstritten und aktuell in Deutschland nicht erlaubt. Das Treibhausgas CO2 könnte aber im Ausland wie in den Niederlanden oder Norwegen gespeichert werden. Zudem könnte blauer Wasserstoff auch direkt importiert werden, heißt es im Entwurf des Hauses von Wirtschaftsminister.
Mittelfristig will Deutschland nur Wasserstoff einsetzen, der mit Hilfe von Wind- oder Sonnenenergie ohne CO2-Anfall produziert wurde. Wasserstoff soll zunächst vor allem in Industrieprozessen zum Einsatz kommen, die nicht auf grünen Strom umgestellt werden können. Dies gilt etwa für die Stahl- oder Chemiebranche. Um die Branche bei der Umstellung zu unterstützen, hat die Regierung sogenannte Klimaschutzverträge auf den Weg gebracht.
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