Berlin Trotz Gegenwinds durch Energiekrise und hoher Inflation verbessern sich die Aussichten für die Konjunktur in Deutschland laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) etwas. „Die Wirtschaftsleistung dürfte im Winterhalbjahr etwas zurückgehen, eine schwere Rezession wird jedoch zunehmend unwahrscheinlicher und die konjunkturellen Aussichten sind vorsichtig positiv“, erklärten die Berliner Forscherinnen und Forscher am Mittwoch.
„Für allzu großen Optimismus ist es dennoch zu früh“, warnte DIW-Konjunkturexperte Guido Baldi. Denn insbesondere die globalen Risiken seien weiter hoch – nicht nur hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Kriegs in der Ukraine.
So werde die deutsche Wirtschaft wohl immer mehr durch die abgekühlte Weltwirtschaft belastet. Auch die Pandemielage in China sei momentan unübersichtlich. Nach der abrupten Abkehr von den strikten Eindämmungsmaßnahmen könnte es in dem Land eine enorme Infektions- und Krankheitswelle geben, die womöglich auch die Probleme bei den Lieferketten wieder verstärke.
Zudem dürften die angesichts der hohen Inflation von der Europäischen Zentralbank vorgenommenen geldpolitischen Straffungen die Konjunktur im kommenden Jahr wohl etwas dämpfen.
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Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) liegt im Dezember fast unverändert bei 82,8 Zählern. Von der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein Quartalswachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,3 Prozent signalisiert, sei der aktuelle Wert aber nach wie vor weit entfernt, betonte das DIW.
Leichte Entspannung in der Industrie
Im Verarbeitenden Gewerbe deutet sich demnach etwas Entspannung an. „Bei den Industrieunternehmen ist ein leichtes Aufatmen zu spüren“, sagte DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhardt.
„Die Krise ist jedoch noch nicht endgültig überwunden.“ Denn die Risiken der vergangenen Monate blieben größtenteils bestehen. Nicht zuletzt gestützt durch die Entlastungspakete der Bundesregierung sowie Energiepreisbremsen, die die verfügbaren Einkommen der Haushalte stabilisierten, habe sich der private Konsum bis zuletzt stabil gehalten. Dies habe auch den Dienstleistungssektor gestärkt.
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