Kabul Nach dem Hochschulverbot für Frauen in Afghanistan ist die Taliban-Regierung einem Medienbericht zufolge gespalten. Innenminister Siradschuddin Hakkani und Verteidigungsminister Mullah Jakub Mudschahid sollen eine Wiedereröffnung der Universitäten für Frauen diskutiert haben, berichtete der für gewöhnlich gut informierte afghanische Sender Tolonews unter Berufung auf eine Quelle im Innenministerium am Freitag.
Die beiden Taliban-Minister sollen demnach nach der breiten Kritik an der Entscheidung in die Südprovinz Kandahar zu Gesprächen mit Taliban-Führer Haibatullah Achundsada reisen.
Der Taliban-Minister für Höhere Bildung, Scheich Neda Mohammed Nadim, hatte das Universitätsverbot für Frauen am Donnerstag in einem Interview im Staatsfernsehen verteidigt. Den drastischen Schritt begründete der Hardliner mit Widersprüchen zur islamischen Rechtsauffassung der Taliban. Dazu zählten etwa, dass Studentinnen die islamischen Kleidervorschriften nicht beachteten oder aus den Provinzen ohne männliche Begleitung an die Unis kämen.
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