Mitrovica Im Norden des Kosovo spitzt sich die Lage zwischen Serben und albanischen Kosovaren weiter zu. Serben in der ethnisch geteilten Stadt Mitrovica errichteten am Dienstag neue Straßensperren. Die serbische Regierung hatte am Abend zuvor mitgeteilt, die Armee nach wochenlangen Spannungen mit der kosovarischen Regierung in Pristina in höchste Alarmbereitschaft versetzt zu haben. „Es gibt keinen Grund zur Panik, aber es gibt Grund zur Besorgnis“, hatte das Verteidigungsministerium in Belgrad erklärt.
Im nördlichen Teil des mehrheitlich albanischen Kosovo leben rund 50.000 Serben. Sie weigern sich seit Jahren, die Regierung in Pristina oder den Kosovo als Staat anzuerkennen. Sie werden dabei von Serbien unterstützt, von dem sich das Kosovo 2008 unabhängig erklärt hatte.
Seit Mitte Dezember haben Kosovo-Serben mehrere Straßensperren in und um Mitrovica errichtet und sich Schusswechsel mit der Polizei geliefert. Zuvor war ein ehemaliger serbischer Polizist verhaftet worden, weil er bei einer früheren Demonstration Polizeibeamte des Kosovo angegriffen haben soll. Am Dienstag wurde in Mitrovica mit Lastwagen die Straße blockiert, die den mehrheitlich serbischen Teil der Stadt mit dem mehrheitlich albanisch bewohnten Teil verbindet. Die örtlichen Serben fordern die Freilassung des verhafteten Ex-Polizisten und haben weitere Bedingungen zur Entfernung der Barrikaden gestellt.
Das serbische Verteidigungsministerium hatte am Montagabend mitgeteilt, Präsident Aleksandar Vucic sei überzeugt, dass das Kosovo einen Angriff auf die Serben in der Region vorbereite und die Barrikaden gewaltsam entfernen wolle. Die Regierung des Kosovo hatte erklärt, sie könne keinen Dialog mit „kriminellen Banden“ führen. In Mitrovica sollte aber die Bewegungsfreiheit wiederhergestellt und die Barrikaden entfernt werden, hatte sie gefordert. Die Polizei des Kosovo sei in der Lage und bereit zu handeln, warnte sie zudem. Man warte aber darauf, dass die im Kosovo stationierte Nato-Friedenstruppe KFOR, die eine neutrale Rolle hat, auf die Aufforderung des Kosovo zur Entfernung der Barrikaden reagiere.
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Viele Mitgliedländer der Vereinten Nationen erkennen das Kosovo nicht als eigenständigen Staat an. Die Regierung in Belgrad bezeichnet die Region als autonome Provinz Serbiens.
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