Dec 29, 2022
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Ukraine – Die Lage am Morgen: Neue Angriffe mit Kamikaze-Drohnen auf ukrainische Städte – Schwere Explosionen auch in Kiew

Written by pinmin


Russische Drohne im Angriff (Bild aus Oktober 2022)

Die Drohnen aus iranischer Herstellung richteten bereits in den vergangenen Monaten enorme Schäden an.



(Foto: Reuters)

Kiew, Moskau Russische Militärs haben nach ukrainischen Angaben am Mittwochabend eine neue Angriffswelle mit sogenannten Kamikaze-Drohnen gegen die Ukraine gestartet. Die Drohnen seien gegen verschiedene Ziele im Süden und Osten des Landes gerichtet, teilte die Befehlsstelle der ukrainischen Luftabwehr Süd auf Facebook mit. In der Region Dnipro seien fünf Drohnen abgeschossen worden.

Die Drohnen seien gegen verschiedene Ziele im Süden und Osten des Landes gerichtet, teilte die Befehlsstelle der ukrainischen Luftabwehr Süd auf Facebook mit. In der Region Dnipro seien fünf Drohnen abgeschossen worden.

Der Einflug von Drohnen in mehreren Gruppen wurde auch aus der Region Donezk, aus Saporischschja und aus Charkiw gemeldet. Beobachter berichteten zudem über Flüge in Richtung Odessa. Nach Berichten der Agentur Unian wurden zahlreiche unbemannte Fluggeräte abgeschossen. Über etwaige Schäden oder Verluste ist bisher noch nichts bekannt.

Selenski appelliert an Menschlichkeit und Mitgefühl

In einer ungewöhnlich unpolitischen Videobotschaft hat der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski an Menschlichkeit und Mitgefühl seiner Bürger appelliert. „Egal, was passiert und was Euch beschäftigt, unterstützt Euch gegenseitig, unbedingt“, bat Selenski am Mittwochabend in seiner täglichen Videoansprache. „Bitte nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Nächsten freundliche Worte zu sagen.“

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Er rief die Ukrainer auf, sich in Notlagen gegenseitig zu helfen. „Wenn Sie wissen, dass jemand einen Sohn oder eine Tochter aus dem Krieg erwartet, passen Sie bitte auf: Sagen Sie Hallo, hören Sie zu, helfen Sie“, sagte der ukrainische Staatschef. „Umarmen Sie Ihre Familie öfter.“ Auch nette Worte zu Kollegen oder Freunden seien angebracht. Wichtig sei auch, den Kontakt zu Freunden und Angehörigen nicht zu verlieren.

Erneut flächendeckende Stromausfälle in der Ukraine nach russischer Raketenoffensive

Ein wenig politisch wurde Selenski am Ende seiner Ansprache dann doch: „Beschützen Sie die Ukraine, schätzen Sie einander und tun Sie alles, um unseren Soldaten zu helfen.“

Ansprachen dieser Form sind Selenskis Mittel der Wahl im Ukrainekrieg, sie verbreiten sich rasch auf allen digitalen Kanälen. Der russische Präsident Putin hingegen nutzt vor allem öffentliche Termine, Ansprachen gab es im Laufe des Kriegs bisher nur vereinzelt.

Luftalarm in Ukraine – Schwere Explosionen auch in Kiew

Russland überzieht die Ukraine nach Militärangaben aus Kiew auch am Donnerstagmorgen mit großen Raketenangriffen. Im ganzen Land wurde am Donnerstagmorgen Luftalarm ausgelöst. Auch in der Hauptstadt Kiew waren mehrere schwere Explosionen im Zentrum zu hören, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete.

Dem Vernehmen nach war die ukrainische Flugabwehr im Einsatz, um die Angriffe abzuwehren. Es war zunächst unklar, ob es auch Einschläge von Raketen gab. Die Detonationen gibt es auch vor allem, wenn die russischen Raketen oder Drohnen abgeschossen werden.

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von mehreren Explosionen, ohne Details zu nennen. Er warnte vor möglichen Stromausfällen und forderte die Menschen auf, ihre Mobiltelefone aufzuladen und sich mit Wasservorräten einzudecken.

Aus mehreren Teilen der Ukraine im Süden und im Westen gab es Berichte von Behörden über Angriffe. Gemeldet wurden Explosionen etwa auch aus den Gebieten Poltawa, Odessa, Charkiw, Mykolajiw und Lwiw. Russische Militärblogger veröffentlichten zahlreiche nicht überprüfbare Videos von Rauchwolken nach mutmaßlichen Treffern.

Ukrainisches Militärfahrzeug

Eine neue Welle mit Drohnen-Angriffen hat mehrere Städte in der Ukraine getroffen.



(Foto: Reuters)

Russland greift seit Oktober im Abstand von einigen Tagen immer wieder intensiv die ukrainische Energie-Infrastruktur an, zumeist jeweils mit Dutzenden Raketen. Einige trafen ihre Ziele, weshalb Millionen Menschen in dem Land im Winter von Stromausfällen betroffen sind. Die neue Welle war noch vor Jahresende erwartet worden. In der Nacht hatte es bereits Drohnenangriffe gegeben.

Russlands Außenminister erwartet Unterbrechung von Nachschub für Kiew

Der russische Außenminister Sergej Lawrow erwartet nach eigenem Bekunden eine baldige Unterbrechung der Nachschubwege für Waffen und Munition für die ukrainische Armee aus dem Ausland. „Wir beobachten, dass die Ukraine immer mehr und immer bessere westliche Waffen erhält“, sagte Lawrow im russischen Fernsehen. Daher gebe es unter Militärexperten Forderungen, diese Lieferwege zu unterbrechen.

Sergej Lawrow

Der russische Außenminister erklärte, den Waffennachschub an die Ukraine aus westlicher Richtung unterbrechen zu wollen.


(Foto: IMAGO/SNA)

Dabei werde an „Eisenbahnstrecken, Brücken und Tunnel“ gedacht, sagte Lawrow. „Ich gehe davon aus, dass sie professionelle Entscheidungen darüber treffen, wie man diese Lieferungen erschwert oder im Idealfall ganz stoppt.“

Zum Teil werde ja schon mit Angriffen gegen die ukrainische Infrastruktur daran gearbeitet. Mit einer Unterbrechung des Energienetzes werde die Lieferung neuer Waffen bereits erschwert. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zehn Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg.

Merz verlangt von Scholz „Ja“ zur Lieferung von Panzern an Ukraine

Unionsfraktionschef Friedrich Merz pocht auf die Lieferung moderner Kampfpanzer vom Typ Leopard II an die Ukraine. „Eine Unterstützung der Ukraine mit Schützenpanzern und Kampfpanzern würde diesen Krieg nicht verlängern, sondern verkürzen“, sagte der CDU-Vorsitzende der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Deutschland und andere europäische Länder hätten der Ukraine längst Schützenpanzer und auch Kampfpanzer westlicher Bauart liefern sollen.“

So berichtet das Handelsblatt über den Ukraine-Krieg:

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, bekräftigte Forderungen seines Landes nach weiterer Unterstützung im Krieg gegen Russland. „Der Frieden fällt nicht vom Himmel. Er muss erkämpft werden. Und das machen wir Ukrainer stellvertretend für alle Europäer“, sagte Makeiev den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Ukrainer wünschten sich „mehr Mut und Entschlossenheit von unseren Alliierten und Partnern“.

Als Ziele für das Jahr 2023 nannte Makeiev die „komplette Befreiung unseres Landes von russischen Okkupanten, die Wiederherstellung der Souveränität und der territorialen Integrität der Ukraine, die Rückkehr unserer Landsleute nach Hause, der Wiederaufbau unseres Landes und weitere Fortschritte bei der Integration in EU und Nato“.

Habeck: Russland steuert auf Niederlage in der Ukraine zu

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht Russland auf dem Weg zur militärischen Niederlage. „Niemand hätte gedacht, dass das Jahr 2022 so endet“, sagte der Grünen- Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Putin verliert diesen Krieg auf dem Schlachtfeld“, sagte er.

Das liege daran, dass die ukrainische Armee Waffen von Europa, den Nato-Ländern und den USA bekommt und sie diese Waffen „geschickt und strategisch, klug und heldenhaft“ einsetze. „Ich bin dafür, dass Deutschland zusammen mit den Alliierten die Ukraine so unterstützt, dass sie diesen Krieg gewinnen kann.“

Mehr: Verpassen Sie keine Entwicklung im Ukrainekrieg – Alles Neue in unserem Newsblog



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Politik

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