Jan 10, 2023
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Konjunktur: Ist der Höhepunkt der Inflation jetzt überwunden?

Written by pinmin


Preise für Lebensmittel

Steigende Energiepreise und Lieferengpässe lösten europaweit eine nie dagewesene Inflation aus.



(Foto: Reuters)

Berlin Die Ökonomin Monika Schnitzer geht davon aus, dass der Höhepunkt der Inflation in Deutschland überschritten ist. Für das laufende Jahr sei zu erwarten, dass sich die Energiepreise zurückentwickeln, sagte die Chefin der Wirtschaftsweisen am Dienstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters.

Dementsprechend sei auch damit zu rechnen, dass sich die Lage an der Preisfront etwas entspanne: „Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, dann sollten wir jetzt den Höhepunkt überschritten haben“, sagte Schnitzer.

Die Verbraucherpreise waren 2022 so stark gestiegen wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Inflationsrate stieg wegen teurer Energie und Lebensmittel infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine um durchschnittlich 7,9 Prozent.

Niedrigere Energiepreise und die staatliche Abschlagszahlung für Erdgas ließen die Verbraucherpreise im Dezember allerdings nur noch um 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat klettern. Im November war die Teuerungsrate auf 10,0 Prozent gefallen, nachdem sie im Oktober mit 10,4 Prozent auf den höchsten Stand seit 1951 gestiegen war.

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Dass die Energiepreise wieder sinken, macht sich auch in den Konjunkturprognosen bemerkbar: „Der milde Winter hilft uns an dieser Stelle“, ergänzte Schnitzer. Bisher sei es gelungen, eine Gasmangellage abzuwenden. „Und es ist auch für diesen Winter ganz sicher nicht davon auszugehen, dass wir eine solche Gasmangellage bekommen werden.“

EZB-Direktorin Schnabel: Zinsen müssen „deutlich und stetig steigen“

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht laut Schnitzer vor einer schwierigen Gratwanderung: „Man muss mit Augenmaß agieren“, ergänzte sie. Wenn sich die Inflationslage entspanne, müssten die Währungshüter darauf achten, dass sie beim Zinskurs nicht übersteuerten. Denn die Zinserhöhungen wirken mit zeitlicher Verzögerung.

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Mit Blick auf die nächste Zinssitzung gebe es keine Veranlassung, die Zinsen um mehr als einen halben Prozentpunkt anzuheben: „Wenn sich nicht irgendetwas dramatisch verändert“, fügte die Ökonomin hinzu.

Die EZB hatte im Dezember auf ihrem Zinserhöhungskurs den Fuß etwas vom Gas genommen und die Schlüsselzinsen um 0,50 Prozentpunkte erhöht. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte weitere Zinsanhebungen in Aussicht.

Auch die Direktorin der Bank, Isabel Schnabel, machte am Dienstag deutlich: „Die Zinsen müssen immer noch deutlich und stetig steigen, um ein Niveau zu erreichen, das ausreichend restriktiv ist, um eine rechtzeitige Rückkehr der Inflation zu unserem mittelfristigen Ziel von zwei Prozent zu gewährleisten.“

Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder erhalten, liegt aktuell bei 2,00 Prozent. Die nächste EZB-Zinssitzung steht am 2. Februar an.

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