Berlin Die Bundesregierung will den Ausbau der Offshore-Windkraft vor den deutschen Küsten voranbringen. Der neue Flächenentwicklungsplan des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), der am Freitag veröffentlicht wird, soll dafür ein entscheidendes Mittel sein. Darin weist das BSH neue Gebiete aus, in denen Windräder aufgestellt werden können.
Die Ampelkoalition hat sich ehrgeizige Ziele für den Ausbau der Windkraft im Meer gesetzt. Im deutschen Teil von Nord- und Ostsee sollen sich 2030 Windräder mit einer installierten Leistung von 30 Gigawatt (GW) drehen. 2035 sollen es 40 GW sein. Aktuell sind es erst knapp acht GW.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums lässt sich auf den Flächen, die der neue Plan ausweist, insgesamt eine Leistung von 36,5 Gigawatt (GW) installieren. Damit wären die Voraussetzungen erfüllt, das Ziel für das Jahr 2030 zu erreichen und bereits das Ziel für 2035 ins Visier zu nehmen.
„Mit der Veröffentlichung zeigen wir, dass wir Planungsbeschleunigung ernst meinen und den Ausbau der erneuerbaren Energien konsequent voranbringen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dem Handelsblatt. In kürzester Zeit entstünden hier Rahmenbedingungen für neue Windkraftkapazitäten, nun gehe es an die Umsetzung.
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Die Offshore-Ziele gelten als ambitioniert. Um sie zu erreichen, braucht es Platz. Der neue Flächenentwicklungsplan schreibt den bisher gültigen Plan aus dem Jahr 2019 fort und trägt den erhöhten Zielen Rechnung. Er legt die konkreten Flächen für die Windenergie in Nord- und Ostsee fest, definiert die zeitliche Abfolge von Ausschreibungen, Bau und Netzanschluss.
Offshore-Windkraft: Noch im Frühjahr sollen neue Flächen eingeplant werden
Der Plan enthält im Anhang außerdem eine Darstellung möglicher weiterer Flächen. Laut Bundeswirtschaftsministerium ist vorgesehen, das nächste Fortschreibungsverfahren des Flächenentwicklungsplans zur Festlegung des Ausbaus nach 2030 noch in diesem Frühjahr zu beginnen.
Der Flächenentwicklungsplan bildet zugleich die Grundlage für ein europäisches Offshore-Stromnetz, in dem die einzelnen Windparks miteinander verbunden werden können. Berücksichtigt werden dabei Ergebnisse aus internationalen Arbeitsgruppen wie der North Seas Energy Cooperation (NSEC). Festgelegt sind unter anderem Kabeltrassen zur Verbindung der Offshore-Plattformen und vorzuhaltende Anschlusskapazitäten auf den Plattformen.
Strom aus Offshore-Windparks eignet sich hervorragend, um daraus Wasserstoff per Elektrolyse zu gewinnen. Um diese Technologie in industriellem Maßstab auf hoher See zu erproben, legt der Flächenentwicklungsplan einen vergrößerten Bereich in der Nordsee fest, der mit einer Wasserstoffpipeline angebunden werden kann. Die Fläche ermöglicht nach Angaben des Ministeriums eine Elektrolysekapazität von bis zu einem Gigawatt.
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