Berlin Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post (DP) erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck. Für Donnerstag sind bundesweit die Beschäftigten in ausgewählten Betrieben in den Paket- und Briefzentren sowie in der Paket-, Brief- und Verbundzustellung zu ganztägigen Streiks aufgerufen.
„Die Streiks sind ein klares Zeichen unserer Mitglieder in Richtung Arbeitgeber“, sagte Andrea Kocsis, stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin im Tarifkonflikt mit der DP. Die Arbeitgeber hätten in der zweiten Tarifverhandlungsrunde in der vergangenen Woche deutlich gemacht, dass sie nicht bereit und auch nicht in der Lage seien, die Reallohnverluste der Beschäftigten auszugleichen.
Der Konzern erwarte für das Jahr 2022 einen Rekordgewinn von etwa 8,4 Milliarden Euro. „Diesen Erfolg verdankt das Unternehmen der Arbeit der Beschäftigten. Auch vor diesem Hintergrund sind unsere Tarifforderungen notwendig, gerecht und machbar.“ Die Tarifverhandlungen werden am 8. und 9. Februar fortgesetzt. In der vergangenen Woche hatten sich von Donnerstagabend bis Samstag insgesamt rund 30.000 Beschäftigte an den ganztägigen Streiks beteiligt.
Die erste Verhandlungsrunde für die rund 100.000 Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (PPKV) ist in Berlin am Mittwoch ergebnislos zu Ende gegangen. Verdi lehnte das Arbeitgeberangebot des Hauptverbandes Papier und Kunststoffverarbeitung (HPV), das erst zum Schluss des Gesprächs vorgelegt wurde, als völlig unzureichend ab. Demnach sollten die Löhne und Gehälter zum 1. Oktober 2023 um 4,1 Prozent angehoben werden mit einer Laufzeit über 27 Monate.
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„Das ist für Verdi und die Beschäftigten völlig inakzeptabel. Eine Erhöhung im letzten Quartal dieses Jahres bedeutet acht Nullmonate und damit einen weiteren Kaufkraftverlust für die Beschäftigten in der Papierverarbeitung“, erklärte Verhandlungsführer Frank Schreckenberg. Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die zweite Runde findet Mitte Februar statt.
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