Berlin Im vergangenen Jahr sind 145.500 Personen von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung (PKV) gewechselt. Das geht aus unveröffentlichten Zahlen des PKV-Verbands hervor, die dem Handelsblatt vorliegen. Den umgekehrten Weg gingen 115.900 Menschen.
Darunter waren laut PKV-Verband viele seit Geburt privatversicherte junge Leute, die beim Eintritt ins Berufsleben zu den gesetzlichen Kassen wechselten. Einen weiteren Teil machten Selbstständige aus, die eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnahmen.
Somit wechselten das fünfte Jahr infolge mehr gesetzlich Versicherte zu einer privaten Krankenkasse als umgekehrt. Insgesamt ergab sich im vergangenen Jahr für die PKV ein Plus von 29.600 neuen Mitgliedern. 2021 hatte das Plus für die PKV 22.700 Versicherte betragen.
„Dass jedes Jahr fast 300.000 Versicherte zwischen den beiden Systemen wechseln, belegt einen funktionierenden Wettbewerb“, sagte der Vorsitzende des PKV-Verbands, Thomas Brahm. Insgesamt aber sank die Zahl der PKV-Vollversicherten um 0,16 Prozent auf 8,7 Millionen, insbesondere wegen vieler Sterbefälle.
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Die Entwicklung steht auch im Lichte teils kräftiger Beitragserhöhungen. Bereits 2022 mussten viele Privatversicherte teils stark steigende Beiträge hinnehmen – im Schnitt waren es 4,1 Prozent. Auch dieses Jahr stiegen die Beiträge durchschnittlich um drei Prozent.
Betriebliche Krankenversicherung wird wichtiger
Der Durchschnittsbeitrag von 535 Euro pro Monat stieg also auf rund 551 Euro. Von einer Anhebung war etwas mehr als jeder dritte der 8,7 Millionen vollversicherten Kunden betroffen. In einzelnen Fällen dürfte der prozentuelle Anstieg deutlich höher und sogar zweistellig ausfallen.
>> Lesen Sie hier: Wie Privatversicherte trotz steigender Beiträge sparen können
Grund dafür waren die Kosten für neue Arzneien und Behandlungen sowie die gesunkenen Kapitalerträge durch die zuletzt niedrigen Zinsen. Ein Teil der PKV-Beiträge fließt in Rückstellungen, mit denen Krankheitskosten im Alter finanziert werden. Gleichzeitig stieg auch der Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung 2023 um durchschnittlich 0,2 Prozentpunkte und damit auf ein Rekordhoch.
Derweil setzen laut PKV-Verband erneut mehr Unternehmen auf eine betriebliche Krankenversicherung. 22.300 Firmen bieten ihren Mitarbeitern eine komplett vom Arbeitgeber gezahlte betriebliche Krankenversicherung (bKV) an. Das entspricht einem Wachstum von 22,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Die Zahl der Beschäftigten mit einer bKV stieg um 11,5 Prozent auf 1,8 Millionen.
<< Den vollständigen Artikel: Krankenkassen: Wechsel in die private Krankenversicherung: PKV meldet Plus bei neuen Mitgliedern >> hier vollständig lesen auf www.handelsblatt.com.