Feb 7, 2023
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Ballon-Vorfall: „Sie sollen verstehen, was wir erlebt haben“ – USA arbeiten an Bündnis gegen China-Spionage

Written by Annett Meiritz


Washington Die US-Regierung tauscht sich mit internationalen Partnern über ein gemeinsames Vorgehen nach dem Abschuss eines chinesischen Spionageballons aus. Zuvor hatten die USA erklärt, dass China in der Vergangenheit auch über anderen Kontinenten Späh-Ballons eingesetzt habe, unter anderem über Europa.

„Wir haben uns in den vergangenen Tagen mit vielen gleichgesinnten Ländern beraten“, sagte Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums am Montag. „Wir möchten, dass sie verstehen, was wir erlebt haben. Auch andere Regionen der Welt sind diesen dreisten Verletzungen ihrer Souveränität ausgesetzt. Wir halten es in erster Linie für wichtig, dass wir so viel Informationen wie möglich teilen. Denn den Herausforderungen werden sich viele Länder gemeinsam stellen müssen.“ 

Am Samstag hatte das US-Militär ein chinesisches Flugobjekt abgeschossen, das zuvor mehrere Tage lang in 18 Kilometern Höhe durch den US-Luftraum geflogen war. Die USA werfen China vor, mit dem Ballon militärisch sensible Informationen auszuspähen. China weist die Vorwürfe zurück und spricht von einem zivilen Forschungsballon, der durch starke Winde abgetrieben worden sei.

Das Weiße Haus betont hingegen: „Wir sind uns sicher, dass der Ballon zu Spionagezwecken eingesetzt wurde“. Das chinesische Außenministerium bedauerte, dass der Ballon in den US-Luftraum eingedrungen ist, nach dem Abschuss des Objekts bemühte sich Peking um Deeskalation. Dennoch ist das Verhältnis zwischen den beiden Wirtschaftsgiganten schwer belastet, US-Außenminister Antony Blinken sagte kurzfristig eine Reise nach Peking ab. Laut seines Ministeriums gibt es bislang „keine Gespräche über einen neuen Termin für den Besuch“. 

Trotzdem wolle man die Kanäle nach China offen halten, erklärte Sprecher Price weiter. „Dialog und Diplomatie immer wichtig sind, wenn es um die Beziehung zweier Wettbewerber geht. Es ist umso wichtiger in Zeiten, wenn die Spannungen weiter verschärft sind.“ Es sei wichtig, dass die Situation nicht in einen Konflikt gipfele. 

Bergungsarbeiten vor der Küste von South Carolina

Ebenfalls am Montag räumte das US-Verteidigungsministerium ein, dass chinesische Spionageballons in der Vergangenheit „zu spät“ oder gar nicht gesichtet worden waren. Das US-Militär habe frühere Flüge ähnlicher Objekte über den USA, die während der Amtszeit von Donald Trump stattgefunden hätten, nicht entdeckt, sagte General Glen VanHerck, Leiter des North American Aerospace Defense Command (NORAD).

Die Abteilung führte den Abschuss des jüngsten Spionageballons am Samstag über dem Atlantik durch. Der General sprach in einer „Aufmerksamkeitslücke“ im US-Militär, bestimmte Objekte in der Luft zu verfolgen. Mindestens drei Spionageballonflüge seien zu Trump-Zeiten über die USA geflogen. 

Parallel läuft die Bergung der Ballontrümmer vor der südlichen Ostküste der USA. Ein Docklandungsschiff der Marine, die USS Carter Hall, befindet sich vor South Carolina und sammelt die Teile, sagte VanHerck. Im Einsatz sei auch die USNS Pathfinder, ein ozeanografisches Vermessungsschiff. Die raue See hätte die Bergungsarbeiten am Sonntag behindert. Das Verteidigungsministerium rief die Öffentlichkeit auf, an Land gespülte Trümmerteile an die Bundesbehörden zu melden und diese nicht zu berühren.  

Die US-Regierung erhofft sich von den Resten weiteren Aufschluss über den Zweck und die Beschaffenheit des chinesischen Ballons. US-Präsident Joe Biden hatte erklärt, er habe unter anderem deshalb Tage mit dem Abschussbefehl gewartet, weil sich der Ballon lange über Land befand. Ein Abschuss über Wasser sei die „sichere Option“ gewesen, so Biden. Laut General VanHerck habe der Ballon einen Durchmesser von 60 Metern gehabt und „mehr als mehr als ein paar tausend Pfund“ gewogen. 

Auch in Costa Rica wurde am Montag ein chinesischer Ballon gesichtet. China entschuldigte sich am Montag und räumte ein, dass einer ihrer Ballons über das Territorium des mittelamerikanischen Landes geflogen sei, hieß es in einer kurzen Erklärung des costa-ricanischen Außenministeriums am Montag. Die chinesische Botschaft in San José habe sich für den Vorfall entschuldigt und erklärt, dass der Ballon für wissenschaftliche Forschungen, vor allem Wetterstudien, eingesetzt wurde.

Mehr: Warum sich Biden keine Schwäche in der China-Frage leisten kann

Mit Agenturmaterial.



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Ballon · Biden · International · Spionageballon · USA
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