Feb 12, 2023
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Wahl: Ex-Außenminister gewinnt Präsidentenwahl in Zypern

Written by pinmin


Nikos Christodoulides

Der ehemalige Außenminister ist der neue Präsident Zyperns.



(Foto: dpa)

Nikosia Der frühere Außenminister Nikos Christodoulides hat die Präsidentschaftswahl in Zypern gewonnen. Sein Kontrahent, der Berufsdiplomat Andreas Mavrogiannis, räumte am Sonntag seine Niederlage bei der Stichwahl ein. Nach Auszählung von 99,5 Prozent der Stimmzettel erhielt Christodoulides offiziellen Ergebnissen zufolge 52 Prozent der Stimmen, Mavrogiannis 48.

Christodoulides hatte mit einer Botschaft der Einheit Wahlkampf gemacht. Das kam offenbar bei vielen Wählerinnen und Wähler an. Mavrogiannis hatte sich als Kandidat des Wandels dargestellt. Doch könnte es Wähler verschreckt haben, dass Mavrogiannis von der Partei Akel unterstützt wurde, die ihre Wurzeln im Kommunismus hat.

Der Akel wird vorgeworfen, Zypern vor zehn Jahren an den Rand des Bankrotts gebracht zu haben. Zudem wird kritisiert, dass sie eine prorussische Haltung vertritt. Mavrogiannis hatte sich gegen den Verdacht gewehrt, er würde als Präsident seine Wirtschaftspolitik gemäß den Vorgaben der Akel gestalten.

In der ersten Runde der Wahl vor einer Woche hatte Christodoulides 32 Prozent der Stimmen erhalten, während Mavrogiannis mit 29,6 Prozent den Kandidaten der Regierungspartei Disy aus dem Feld schlug und auf den zweiten Platz kam. Bei der Wahl ging es um die Nachfolge von Präsident Nikos Anastasiades.

Beide Kandidaten haben in den Verhandlungen über eine Wiedervereinigung mit dem von türkischen Truppen besetzten Nordzypern eine wichtige Rolle gespielt. Innenpolitisch versprachen beide strenge Haushaltsdisziplin, ohne das soziale Netz zu gefährden.

Kandidaten: Türkei schuld an scheiternder Wiedervereinigung

Der 49-jährige Christodoulides betonte bei der Stimmabgabe, um künftige Herausforderungen zu meistern, müsse Zypern zusammenstehen. „Unser wichtigstes Ziel ist es, den Erwartungen der zyprischen Bevölkerung gerecht zu werden, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit, ihren ideologischen Überzeugungen und unabhängig davon, ob es sich um parteilose oder neue Wähler handelt“, sagte er.

>> Lesen Sie auch: Baerbock – Zwei-Staaten-Lösung kommt für Zypern nicht in Frage

Sowohl Christodoulides als auch der 66 Jahre alte Mavrogiannis haben an den 2017 gescheiterten Wiedervereinigungsgesprächen teilgenommen. Beide werfen der Türkei vor, ihr Beharren auf einer ständigen Truppenpräsenz und dem Recht auf Militärintervention in einem wiedervereinigten Zypern sei der Hauptgrund für den Fehlschlag. Während sich Christodoulides in dieser Frage hart zeigte, hat sich Mavrogiannis inzwischen etwas kompromissbereiter geäußert, um linke Wählerinnen und Wähler für sich zu gewinnen.

Zypern ist seit der türkischen Invasion im Jahr 1974 geteilt. 1983 erklärten sich die türkischen Zyprer im nördlichen Drittel der Mittelmeerinsel für unabhängig. Das wird nur von der Türkei anerkannt, die dort militärisch noch immer stark vertreten ist und mittlerweile eine Zwei-Staaten-Lösung fordert. Im Süden der Insel sitzt die international anerkannte Regierung von Zypern, die Teil der EU ist.

Mehr: Kommentar – Die Migrationskrise ist Zündstoff für Europa



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