Berlin Eine Woche nach der Abgeordnetenhauswahl in Berlin ist die Union auch in den bundesweiten Umfragen auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren gekommen. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Insa wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, erreichen CDU und CSU 29 Prozent und damit einen Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Zuletzt erreichte die Union diesen Wert im April 2021.
Auch die SPD kann einen Punkt zulegen, kommt nun auf 21 Prozent. Die FDP verliert einen Punkt und kommt auf sieben Prozent. Die Grünen bleiben bei 16 Prozent und auch die AfD kann ihre 16 Prozent aus der Vorwoche halten, als sie zu der Regierungspartei aufgeschlossen war.
Die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP käme mit diesen Werten nicht mehr auf eine Mehrheit im Bundestag. Die Ampel-Parteien kommen zusammen auf lediglich 44 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2021 konnten sie 52 Prozent der Wählerstimmen hinter sich vereinen.
Der Linken würden fünf Prozent (+/-0) ihre Stimme geben. Sonstige Parteien könnten sechs Prozent der Stimmen auf sich vereinen (-1).
Die Umfrage bestätigt damit den Trend, am Freitag auch die jüngste „Politbarometer“-Umfrage des ZDF sowie der am Donnerstag veröffentlichte ARD-„Deutschlandtrend“ ausgemacht hatten. Die monatliche Befragung sieht die Union mit einer Zustimmung von 30 Prozent ebenfalls mit deutlichem Abstand auf Platz eins.
Mehr als die Hälfte der Bundesbürger mit Arbeit der Bundesregierung zufrieden
CDU/CSU konnten sich als einzige im Vergleich zum Januar-„Politbarometer“ um mehrere Prozentpunkte (plus drei) verbessern. Dahinter folgt die SPD mit 20 Prozent, knapp vor den Grünen mit 19 Prozent.
Die FDP kommt in dieser Umfrage hingegen lediglich auf fünf Prozent und müsste, wenn tatsächlich gewählt würde, um den Einzug in den Bundestag bangen. Ähnlich sieht es bei der Linken aus, die hier ebenfalls – wie im „Sonntagstrend“ – bei fünf Prozent liegt. Die AfD erreicht in der ZDF-Umfrage hingegen 14 Prozent, zwei Punkte weniger als ind er Insa-Umfrage.
Trotzdem ist laut „Politbarometer“ etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Befragten mit der Arbeit der Bundesregierung eher zufrieden. 41 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewerten die Arbeit der Regierung eher schlecht.
Zu ähnlichen Ergebnissen kam der am Donnerstag veröffentlichte ARD-„Deutschlandtrend“. Auch hier liegen CDU und CSU mit zusammen 29 Prozent deutlich vor den anderen Parteien, die Ampel-Parteien kommen auf insgesamt 42 Prozent (SPD 19 Prozent, Grüne 17 Prozent und FDP sechs Prozent). Die AfD erreicht 15 Prozent, die Linke fünf Prozent.
Shootingstar Boris Pistorius
Als Stütze für die SPD erweist sich dieser Tage Boris Pistorius: Weniger als einen Monat nach seinem Amtsantritt als Verteidigungsminister übernahm der 62-jährige SPD-Politiker als Neuzugang direkt den Spitzenplatz im ZDF-Politbarometer bei der Bewertung der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker nach Sympathie und Leistung. Mit großem Abstand folgen dann Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf den Plätzen zwei und drei. Pistorius hatte das Amt am 19. Januar von Christine Lambrecht (SPD) übernommen, die über Monate in der Kritik stand und zurückgetreten war.
In der Politik-Rangliste führt Pistorius demnach mit einem Zustimmungswert von 1,6 Punkten vor Habeck (0,9) und Scholz (0,7). Während sich Scholz um einen Zehntelpunkt verbessern konnte, büßte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Vergleich zur vorherigen Umfrage zwei Zehntelpunkte ein auf 0,6 Punkte.
Hinter ihr auf Rang fünf kommt Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit 0,1 Punkten. Es folgen CSU-Chef Markus Söder (minus 0,1) und CDU-Chef Friedrich Merz (minus 0,2).
Noch hinter ihnen mit minus 0,3 Punkten rangiert Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner, der drei Zehntelpunkte verlor. Schlusslichter sind die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht (minus 0,8) und AfD-Co-Fraktionschefin Alice Weidel (minus 2,7).
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