Feb 20, 2023
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Türkei und Syrien: Neues heftiges Erdbeben erschüttert Katastrophengebiet

Written by pinmin


Zerstörte Häuser im Bezirk Samandag

Am Montagabend gab es ein starkes Nachbeben, dessen Epizentrum Erdbebenwarte Kandilli hier gelegen hat.


(Foto: AP)

Istanbul Zwei Wochen nach einem verheerenden Erdbeben in der Südosttürkei hat ein weiteres Beben der Stärke 6,4 die Region erschüttert. Das Epizentrum lag im Bezirk Samandag in der Provinz Hatay, wie die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul am Montag mitteilte.

Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad sprach sogar von zwei Beben in Hatay der Stärke 6,4 und 5,8. Sie meldete außerdem mehrere Nachbeben. Mindestens acht Menschen wurden verletzt worden.

Es habe bisher 20 Nachbeben gegeben, sagte der türkische Vize-Präsident Fuat Oktay am Montagabend. Bei einer von der Afad zunächst erteilten Tsunami-Warnung habe es sich um eine Standardprozedur gehandelt, die Warnung werde nun aufgehoben.

Der Sender CNN Türk berichtete, die Menschen seien in Panik auf die Straße gelaufen, zudem sei in Hatay der Strom ausgefallen. Der Bürgermeister von Hatay, Lütfü Savas, warnte, die Erdbeben gingen weiter.

Via Twitter rief er dazu auf, sich von einsturzgefährdeten Gebäuden fernzuhalten. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, das staatliche Krankenhaus in der Küstenstadt Iskenderun werde evakuiert.

Das Beben war Medienberichten zufolge auch in den umliegenden Provinzen, im Norden Syriens, in Israel, Ägypten, im Irak und im Libanon zu spüren. In mehreren Orten nahe der Stadt Aleppo seien erneut Häuser eingestürzt, sagte eine Sprecherin der Hilfsorganisation SAMS. Darunter sei auch die Kleinstadt Dschindiris nahe der türkischen Grenze, die schon vor zwei Wochen stark von den Beben getroffen wurde.

Mehrere Städte und Dörfer im Nordwesten Syriens betroffen

Die Rettungsorganisation Weißhelme teilte mit, im Nordwesten Syriens seien mehrere Städte und Dörfer betroffen. In mehreren Gebieten seien Hauswände und Balkone eingestürzt.

Die Zivilschützer meldeten „mehrere Verletzte“ unter anderem durch herunterfallende Trümmer. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, mehrere Menschen hätten sich durch Sprünge aus dem Fenster oder von Balkonen verletzt oder durch plötzliches Gedränge.

In mindestens vier Kliniken der Organisation seien neue Opfer eingetroffen – darunter ein Kind mit Herzstillstand, das reanimiert werden konnte. Ob in der Türkei Häuser einstürzten, war zunächst unklar.

Ein Anwohner aus der Nähe der syrischen Stadt Aleppo sagte, das Beben sei so stark gewesen wie das vor zwei Wochen, habe aber nicht so lang gedauert. „Es hat die Menschen verängstigt und auf die Straße rennen lassen“, sagte der Anwohner namens Abdel Kafi.

„Viele Menschen haben ihre Häuser verlassen und ziehen durch die Straßen in Angst, dass weitere (Erdbeben) folgen werden“, darunter auch in der syrischen Hauptstadt Damaskus, schrieb die Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) für die Region, Rula Amin, bei Twitter.

Am 6. Februar hatte frühmorgens ein Beben der Stärke 7,7 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Das Epizentrum lag in beiden Fällen in der südtürkischen Provinz Kahramanmaras. Mehr als 47 000 Menschen starben, davon mehr als 41.000 in der Türkei.

Seit den Beben kehrten viele Anwohner in der Region – soweit die Gebäude noch bewohnbar waren – nur zögerlich in ihre Häuser zurück. Viele übernachteten in Zelten unter freiem Himmel oder in Autos aus der Sorge vor Nachbeben. Aus der Türkei wurden in den vergangenen zwei Wochen rund 6000 Nachbeben gemeldet. Etwa 40 davon hatten sein Stärke zwischen 5 und 6.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Innenministerin Nancy Faeser wollen am Dienstag das Erdbebengebiet im Südosten der Türkei besuchen. Bei der eintägigen Visite wollten sich die beiden Politikerinnen ein Bild von der Lage vor Ort machen.

Mehr: Planlos ins Erdbeben-Desaster? Kurz vor der Wahl wächst die Wut auf Erdogan



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