Feb 21, 2023
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Peter Löscher: Ex-Siemens-Chef soll Aufsichtsrat bei Caixabank in Spanien werden

Written by Sandra Louven


Peter Löscher

Der Ex-Siemens-Chef wird bald bei der Caixabank anfangen.


(Foto: imago/photothek)

Madrid Der ehemalige Vorstandschef von Siemens, Peter Löscher, soll Mitglied des Aufsichtsrats von Spaniens Großbank Caixabank werden. Das geht aus der Einladung der Bank zur Hauptversammlung des Instituts hervor, die Ende März in Valencia stattfindet.

Für Löscher wird es bereits das zweite Aufsichtsratsmandat in Spanien: Er sitzt schon im Aufsichtsrat des Telekomriesen Telefónica und ist Chef des Aufsichtsrats der Telefónica Deutschland Holding AG.

Caixabank ist 2020 aus der Fusion von Caixabank und Bankia hervorgegangen und wurde dadurch zum Marktführer in Spanien. Das Institut profitiert derzeit wie andere Banken auch von den steigenden Zinsen. So ist der Nettogewinn von Caixabank im vergangenen Jahr um rund 30 Prozent auf 3,15 Milliarden Euro gestiegen – allerdings bereinigt um die Effekte der Fusion mit Bankia, die 2021 den Gewinn in die Höhe schnellen ließen. Mit diesen Effekten wäre der Nettogewinn um 40 Prozent gesunken.

Große internationale Erfahrung

In der Bank heißt es, Löscher werde aufgrund seines beruflichen Werdegangs und seiner Erfahrung in das Gremium berufen. Die Erfahrung des 65-Jährigen umfasst die Arbeit in zahlreichen Branchen: Seine Karriere startete Löscher 1987 beim damaligen Pharmakonzern Hoechst, für den er in Spanien, Japan, Großbritannien und den USA tätig war.

Die USA wurden danach eine Art zweite Heimat für ihn – er war unter anderem Mitglied des Zentralvorstands von General Electric und Vorstand des US-Pharmakonzerns Merck, bevor er 2007 Vorstandschef von Siemens wurde. Personen aus seinem Umfeld beschreiben Löscher als bestimmt, aber höflich und freundlich im Umgang, dem seine große internationale Erfahrung anzumerken sei.

Aktuell sitzt Löscher nicht nur im Aufsichtsrat von Telefónica, sondern auch im Kontrollgremium von Philips in den Niederlanden. Seinen Posten als Chef des Aufsichtsrats des Schweizer Industriekonzerns Sulzer hat er im vergangenen Jahr abgegeben. Für einen Sulzer-Hauptaktionär, den russischen Oligarchen Wiktor Wekselberg, war Löscher ab 2014 zwei Jahre lang als CEO der Schweizer Firma Renova Management tätig, über die Wekselberg sein Imperium organisierte.

Verfechter von „good governance“

Darüber hinaus investiert Löscher aktuell in Start-ups, vornehmlich amerikanische Biotech- und Medizintechnikkonzerne. Spanien nimmt eine ganz besondere Rolle ein. Dem Land ist Löscher nicht nur beruflich, sondern auch privat eng verbunden: Seine Frau Marta ist Spanierin, sein inzwischen verstorbener Schwiegervater Augustí Montal war Präsident des FC Barcelona, bevor der Klub in Schwierigkeiten geriet. Mit ihm teilte Löscher eine große Liebe für den Fußball.

In Teléfonica-Kreisen heißt es, Löscher habe als Aufsichtsratschef der deutschen Tochter vor allem das Thema ESG (Environmental, Social, Governance) vorangetrieben und sei dazu im Jahr 2021 mit Telefónica-Deutschlandchef Markus Haas auf Roadshow in den USA gewesen. „Gerade das Thema Governance liegt ihm sehr am Herzen“, heißt es in Konzernkreisen.

Das war in seiner Zeit bei Siemens nicht anders: Als CEO musste Löscher in dem Konzern nach dem Korruptionsskandal solide Governance-Strukturen einführen. Weggefährten zollen ihm dafür viel Respekt. Er habe die Compliance bei Siemens zur Benchmark der Branche gemacht, heißt es. Unternehmerisch ist seine Leistung bei Siemens aber umstritten: Nach zwei Gewinnwarnungen innerhalb eines Jahres musste er den Konzern verlassen.

Mehr: Fresenius beschließt Entflechtung von Tochter FMC – Gewinn sinkt im Rahmen der Erwartungen



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