Berlin Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat den Rotstift offenbar beiseitegelegt. Er sehe bei den Gesundheitsausgaben keinen Spielraum mehr für Kürzungen, erklärte er kürzlich im Handelsblatt-Interview.
440 Milliarden Euro gab Deutschland zuletzt für Gesundheit aus, so viel pro Kopf wie kaum ein anderes Land der Welt. Rund die Hälfte davon tragen die gesetzlichen Krankenkassen (GKV), die seit Jahren immer höhere Defizite einfahren. Die Folge: Versicherte müssen in diesem Jahr Rekordbeiträge zahlen.
Ökonomen und Kassenvertreter schlagen deswegen Alarm und fordern eine Ausgaben-Notbremse. Die GKV stehe vor „historischen Beitragserhöhungen“, warnt der Wirtschaftsweise Martin Werding. Ohne zusätzliches Steuergeld und bei wachsenden Ausgaben bliebe Lauterbach gar nichts anderes übrig. Dabei werde an „vielen Stellen im Gesundheitswesen Geld verschwendet“, erklärte der Ökonomieprofessor an der Ruhr-Universität Bochum.
Werding fordert eine Kürzungsdebatte und eine „ernst zu nehmende Finanzreform der GKV“. Denn steigende Beiträge bedeuten auch steigende Lohnnebenkosten, die ein „massives Risiko für die internationale Wettbewerbsfähigkeit“ sind.
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