Berlin Nach dem tödlichen Amoklauf in einem Hamburger Gemeindehaus der Zeugen Jehovas schließt sich die Gewerkschaft der Polizei Rufen nach einer Verschärfung des Waffenrechts an. Dies müsse unverzüglich geschehen, forderte der Gewerkschaftsvorsitzende Jochen Kopelke die Bundesregierung laut einem am Samstag veröffentlichten Vorabbericht des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) auf. Auch müssten Waffen deutlich reduziert werden. Eine schnelle Gesetzesänderung aufgrund der sich „gefühlt mehrenden Vorfälle“ sei wichtiger als eine vorherige systematische Überprüfung der Anpassung. Es dürfe keine Zeit durch Personalmangel und Datenschutzprozesse verloren werden.
Kopelke betonte dem Bericht zufolge, auch die private Aufbewahrung von Sportwaffen müsse unter die Lupe genommen werden. Dafür müssten Vereine Vorschläge machen und das Bundesinnenministerium den rechtlichen Rahmen klären. Für geplante neue Abfragen bei Polizei, Bundespolizei und Zollkriminalamt werde mehr Personal benötigt, weil sonst keine Verbesserung mit einer Rechtsänderung einhergehe.
Ein Amokläufer hatte am Donnerstag nach offiziellen Angaben sieben Menschen erschossen und anschließend sich selbst getötet. Der Täter war laut Polizei rechtmäßig im Besitz einer Waffenbesitzkarte gewesen. Der Vorfall hat die schon seit längerem laufende Diskussion über ein schärferes Waffenrecht in Deutschland angeheizt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser verwies am Freitag nach einem Besuch des Tatorts darauf, dass sie bereits einen entsprechenden Gesetzentwurf vorbereitet habe. Dieser sehe auch einen psychologischen Eignungstest für Waffenbesitzer vor.
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