Berlin Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat sich hinter den US-Vorschlag für einen neuen Weltbank-Präsidenten gestellt, fordert von dem Kandidaten Ajay Banga aber deutliche Reformen. „Er ist schon ein sehr, sehr guter Vorschlag“, sagte die SPD-Politikerin in einem am Mittwoch veröffentlichten Reuters-TV-Interview zu dem ehemaligen Mastercard-Chef.
Die SPD-Politikerin, die als Weltbank-Gouverneurin innerhalb der Bundesregierung für die Organisation zuständig ist, hatte am Dienstagabend erstmals mit Banga gesprochen. Dieser habe ihr auch Reformen zugesagt. „Nach dem Gespräch werde ich seine Kandidatur unterstützen“, teilte Schulze mit.
Die Entwicklungsministerin will von der Weltbank vor allem eine klarere Ausrichtung auf den Klimawandel und Herausforderungen wie Pandemien in ihrem Kreditprogramm für ärmere Länder. Die Weltbank halte aber immer noch an „Finanzierungsmodellen der 80er-Jahre“ fest und orientiere sich viel zu sehr am Bruttosozialprodukt und der Kaufkraft. Das müsse sich ändern.
Schulze verteidigte zudem das Verfahren, dass die Amerikaner traditionell den Chef der Weltbank vorschlagen, während die Europäer die Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) besetzen. „Europäer und Amerikaner sind die beiden großen Finanziers dieser Institutionen“, sagte die Entwicklungsministerin. Deshalb würden sie Kandidaten für den Spitzenposten vorschlagen. Aber die Vertreter des globalen Südens sollten in den Gremien der Weltbank künftig stärker gehört werden. „Das ist etwas, wofür wir uns aus Deutschland sehr einsetzen“, fügte sie hinzu.
Der seit 2019 amtierende Weltbank-Präsident David Malpass hatte seinen Rücktritt für Ende Juni erklärt.
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