Mar 23, 2023
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Ökonomische Bildung : Lernplattform für die Deutschen: Lindner und Stark-Watzinger wollen das Finanzwissen verbessern

Written by Barbara Gillmann


Frau hebt in Berlin Geld ab

Um das Finanzwissen der Deutschen steht es schlecht. Dabei ist das ein wichtiger Baustein für den finanziellen Aufstieg.


(Foto: EyeEm/Getty Images)

Berlin Der Bundesfinanzminister und der Bundesbildungsministerin wollen mit einer „Nationalen Finanzbildungsstrategie“ die finanziellen Bildung der Deutschen verbessern. Denn nur ein solides Wissen in finanziellen Fragen ermögliche Menschen, „sinnvolle Anlage-, Kredit- und Versicherungsentscheidungen zu treffen“, heißt es in dem Konzept von Christian Lindner und Bettina Stark-Watzinger (beide FDP), das dem Handelsblatt vorliegt. Und nur so entstünden Chancen für individuellen Aufstieg und den Erwerb von Vermögen.

Der Handlungsbedarf sei groß, denn nach OECD-Studien sei das Finanzwissen der Deutschen „immer noch als gering einzustufen“, heißt es in dem Papier. So beantworten nur rund zwei Drittel der Bürger einfache Fragen zur Zinsrechnung richtig, das Konzept des Zinseszinses verstehe nur gut die Hälfte der Erwachsenen (56 Prozent). Nur 44 Prozent können beides. Gut jeder vierte versteht zwar den den Zusammenhang von Risiko und der erwarteten Rendite einer Anlage.

Weil aber finanzielle Bildung „eine Grundvoraussetzung für kompetente ökonomische und gesellschaftliche Teilhabe“ sei, planen die beiden liberalen Minister eine „Nationalen Finanzbildungsstrategie“. Darauf drängt die Industrieländerorganisation OECD schon seit der Finanzkrise 2008. „Trotzdem ist Deutschland das einzige G20-Land, das bislang keine solche Strategie umgesetzt hat oder auch nur daran arbeitet“, schreiben Lindner und Stark-Watzinger. 

Konkret wollen sie zunächst eine Finanzbildungsplattform einrichten, die vorhandene seriöse Angebot bündeln soll. Später sollen Kampagnen, Roadshows oder Trainings von Lehrenden dazukommen. 

Weil man aber noch zu wenig wisse, wie viel die Deutschen tatsächlich von Wirtschaft und Finanzen verstehen, soll auch die Forschung dazu ausgebaut werden. Das schaffe dann eine „Grundlage für innovative Lernangebote“, heißt es in dem Papier.

Opposition ist skeptisch

Die Bundesbildungsministerin hatte schon Ende 2022 eine „Nationale Strategie zur Ökonomischen Bildung“ vorgelegt und dafür zwei Millionen Euro reserviert. Auch in Expertenrunden zur Vorbereitung der heutigen Aktion war vorab von „ökonomischer Bildung“ die Rede gewesen, die mehr umfasst als nur das Finanzwissen. 

Die Opposition ist skeptisch: Die Stärkung der finanziellen Bildung sei zwar wichtig, Deutschland habe aber ein Umsetzungsproblem, sagte der bildungspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Jarzombek, dem Handelsblatt. Der Bildungsgipfel, den die Unionsländer boykottiert hatten, habe gezeigt, dass die Bundesministerin hier „ohne die zuständigen Länder nicht vorankommt“. Sie sei gut beraten, sie diesmal in die Konzeption einer Nationalen Strategie zur Ökonomischen Bildung einzubinden. 

>> Lesen Sie auch: Nationales Bündnis fordert Schulfach Wirtschaft für alle Schüler

Eine Schlüsselrolle spiele dafür die Lehrerfort- und -weiterbildung – doch ausgerechnet hier „droht am Ende des Jahres mit der ‘Qualitätsoffensive Lehrerbildung’ das einzige Bundesprogramm ersatzlos auszulaufen“, sagte Jarzombek. Die Ministerin müsse daher dringend für Ersatz sorgen.

Zur geplanten Finanzbildungsplattform gebe es schon heute „zu viele Plattformen des Bundes, die nicht genutzt werden“. Lindner und Stark-Watzinger seien daher „gut beraten, nicht zunächst teuer eine Plattform zu entwickeln und dann erst zu überlegen, wie sie die Nutzer auch erreiche. „Minister mit ausreichend finanziellem Wissen sollten sich dessen bewusst sein“, fügte Jarzombek süffisant hinzu. 

Mehr: Wirtschaftsminister Robert Habeck wirbt für mehr ökonomische Bildung an den Schulen 



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