Mar 27, 2023
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Großstreik: Gewerkschaften legen Verkehr lahm

Written by pinmin


Berlin In der Nacht zum Montag ist ein Großstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG bei Bahn, Bus und Flughäfen angelaufen. Sie wollen mit einem 24-stündigen Arbeitskampf den öffentlichen Verkehr in vielen Regionen Deutschlands weitgehend lahmlegen und damit den Druck auf die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen erhöhen.

Betroffen sind Millionen von Berufspendlern und Reisende. Denn der öffentliche Personennahverkehr wird in sieben Bundesländern ebenso bestreikt wie Flughäfen und der bundesweite Regional- und Fernverkehr auf der Schiene. Die Deutsche Bahn stellt den Fernverkehr für Montag ein. Im Regional- und S-Bahnverkehr sollen zumindest ab Beginn des Streiks keine Züge fahren. Ob am Nachmittag im Regionalverkehr einzelne Verbindungen aufgenommen werden, hängt laut DB vom Streikverlauf ab.

Zum Arbeitskampf aufgerufen hat Verdi rund 120.000 Beschäftigte im Bereich Verkehr und Infrastruktur – auch in kommunalen Häfen, an Schleusen, bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und bei der Autobahngesellschaft. Bis auf den Hauptstadtflughafen BER werden Airports in Deutschland quasi lahmgelegt.

Die beiden größten Flughafen in Frankfurt und München haben wie viele andere den regulären Passagierverkehr eingestellt. Am Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt wurde schon am Sonntag gestreikt, dort fallen an beiden Tagen alle ursprünglich geplanten gut 1500 Verbindungen aus. Vom Arbeitskampf am Montag sind laut Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL)bundesweit 380.000 Passagiere betroffen.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei 50 Bahn- und Busunternehmen, für die sie zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr will. Verdi verhandelt für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, unter anderem auch für die Beschäftigten des Nahverkehrs und an Flughäfen.

Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr, mindestens aber 500 Euro monatlich. „Es ist für viele Tausend Beschäftigte eine Frage der Existenz, ob es jetzt ordentliche Gehaltssteigerungen gibt“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke der „Bild am Sonntag“. Er sprach vom größten Streik seit 1992. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Montag bis Mittwoch in Potsdam geplant.

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Der Deutsche Landkreistag rechnet wegen des Großstreiks mit erschwerten Tarifgesprächen. „Derartige Machtdemonstrationen bei laufenden Verhandlungen schießen deutlich über das Ziel hinaus“, sagte der Präsident, Landrat Reinhard Sager (CDU), dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnte vor einer finanziellen Überlastung der Kommunen und sagte höhere Belastungen für die Bürger voraus.

Verbands-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte der „Bild“ (Montag), viele Kommunen müssten Müllgebühren oder Grundsteuer anheben. Außerdem könnten viele Kommunen künftig weniger Geld in die Renovierung von Schulgebäuden stecken.

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