Berlin Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist so gut wie seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine vor gut einem Jahr nicht mehr. Das Barometer für deren Exporterwartungen stieg im März um 0,5 auf plus 4,0 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte.
„Der Exportnachfrage fehlt noch etwas der Schwung“, sagte allerdings der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, zum höchsten Stand des Indikators seit Februar 2022. Damals lag der Wert allerdings mit 15,6 Punkten fast viermal so hoch. „Die globale Konjunktur entwickelt sich eher verhalten“, sagte Wohlrabe.
Nachdem die Automobilbranche zuletzt sehr optimistisch auf ihr Auslandsgeschäft schaute, gab es hier nun einen kleinen Dämpfer: Sie erwartet nur geringe Zuwächse bei den Ausfuhren. „Dies gilt auch für den Maschinenbau“, hieß es.
Die Getränkehersteller sind zuversichtlich und stechen damit heraus aus der Nahrungsmittelindustrie, die insgesamt nur eine schwache Dynamik erwartet. Hingegen sehen die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen „deutliche Zuwächse“ vorher, so das Ifo-Institut. Gleiches gilt für die Bekleidungsindustrie.
Dass die Exporterwartungen nicht stärker steigen, könnte am schwächelnden China-Geschäft liegen. Die Ausfuhren in die Volksrepublik brachen im Januar und Februar trotz des von der Wirtschaft langersehnten Endes der strikten Corona-Auflagen um mehr als elf Prozent auf 15,2 Milliarden Euro ein. Das geht aus vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegen.
China-Geschäft wächst verhalten
Schon 2022 lahmte das China-Geschäft: Es legte nur um 3,1 Prozent auf 106,8 Milliarden Euro, das mit den USA dagegen um 27,9 Prozent auf 156,1 Milliarden Euro.
Nach den Worten von Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen ist das zuletzt stark schrumpfende China-Geschäft „noch eine Spätfolge der Lockdown-Maßnahmen, die erst Ende des vergangenen Jahres gelockert wurden“. Er gehe davon aus, dass sich die Nachfrage aus der Volksrepublik in den kommenden Monaten nach der Wende in der Corona-Politik beleben werde. Ein Nachfrageboom wie in der Vergangenheit sei aber nicht zu erwarten.
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