Berlin, Wiesbaden Die deutschen Exporte haben im Februar 2023 gegenüber dem Vormonat um vier Prozent zugelegt und damit so stark wie zuletzt im April 2022. Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag anhand vorläufiger kalender- und saisonbereinigter Daten mit. Die Importe fielen demnach um 4,6 Prozent höher aus. Im Vergleich zum Vorjahrsmonat lagen die Ausfuhren damit um 7,6 Prozent höher, die Einfuhren um 3,8 Prozent.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent gerechnet.
Wichtigster Handelspartner waren erneut die USA, der transatlantische Handel entwickelte sich allerdings gegensätzlich. Mit einem Plus von 9,4 Prozent wuchsen die Exporte überdurchschnittlich stark auf 14 Milliarden Euro, die Importe gingen allerdings um 8,7 Prozent auf 7,6 Milliarden zurück. Die Exporte nach China stiegen um 10,2 Prozent auf 8,5 Milliarden, die Importe von dort legten um 6,7 Prozent auf 13,6 Milliarden zu.
Insgesamt exportierten Firmen im Februar 2023 Waren im Wert von 136,7 Milliarden Euro aus Deutschland, Güter für 120,7 Milliarden erreichten das Land. Daraus ergab sich ein Außenhandelsüberschuss von 16 Milliarden Euro, genau so viel wie im Vormonat.
In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union gingen im Februar 2023 Waren für 73,9 Milliarden Euro, ein Plus von zwei Prozent. Von dort importiert wurden Güter für 62,8 Milliarden und damit 5,1 Prozent mehr.
Der Handel mit Russland geht angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine weiter zurück: Die Exporte fielen um 14,3 Prozent auf 0,9 Milliarden Euro, gegenüber Februar 2022 nahmen sie um 59,9 % ab. Die Importe aus Russland sanken im Vergleich zum Vormonat um 67,2 Prozent auf 0,3 Milliarden Euro.
Stimmung unter Exporteuren ist so gut wie seit Kriegsbeginn nicht mehr
Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren ist derzeit so gut wie seit Beginn Krieges vor gut einem Jahr nicht mehr, was für einen anhaltenden Aufwärtstrend spricht. Das Barometer für deren Exporterwartungen stieg im März um 0,5 auf plus 4,0 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner monatlichen Unternehmensumfrage ermittelte.
„Der Exportnachfrage fehlt noch etwas der Schwung“, schränkte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, aber ein. Im Februar 2022 habe der Wert mit 15,6 Punkten fast viermal so hoch gelegen. „Die globale Konjunktur entwickelt sich eher verhalten“, sagte Wohlrabe.
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