Apr 7, 2023
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EU-Binnenmarkt: Wo die Preise in Europa am höchsten sind

Written by Martin Greive


Junge Frau kauft im Supermarkt ein

Während sich bei Waren die Preise im EU-Binnenmarkt schon angeglichen haben, gibt es bei den Dienstleistungen noch große Unterschiede.

(Foto: IMAGO/photothek)

Berlin Der EU-Binnenmarkt sollte den Wohlstand mehren und für relativ gleichwertige Lebensverhältnisse sorgen. In diesem Jahr ist der gemeinsame Wirtschaftsraum 30 Jahre alt geworden.

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat den Geburtstag zum Anlass genommen, zu untersuchen, ob die Länder wirtschaftlich enger zusammengewachsen sind und ob sich die Lebensverhältnisse in Europa tatsächlich angenähert haben.

Das Ergebnis fällt durchwachsen aus: „Die wirtschaftliche Integration in der Europäischen Union (EU) hat in dieser Zeit zugenommen“, heißt es in der Studie. Es gebe aber immer noch viele Hemmnisse für den freien Warenverkehr.

Dies drückt sich insbesondere in den unterschiedlichen Preisniveaus der EU-Staaten aus. Am teuersten ist das Leben demnach in Irland.

Dort lag das Preisniveau 44 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Im Vergleich dazu lag das Preisniveau in Rumänien 45 Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Das Leben in Irland ist also um 2,6-Fache teurer als in Rumänien. Am zweitteuersten ist das Leben in Dänemark, gefolgt von Luxemburg und Schweden.

In Deutschland ist das Häuserbauen besonders teuer

In Deutschland liegen die Preise um 7,8 Prozent über EU-Durchschnitt und damit belegt die Bundesrepublik im „Teuer-Ranking“ unter allen EU-Staaten Platz neun. In Deutschland ist vor allem Bauen teuer, hier liegen die Preise um 42,1 Prozent über EU-Durchschnitt, nur in Schweden ist es teurer, ein Haus zu bauen.

Besonders groß sind die Preisunterschiede zwischen EU-Staaten bei Nachrichtenübermittlung durch SMS oder WhatsApp, bei Tabakwaren, für Wohnung, Strom, Gas und andere Brennstoffe sowie für die Gesundheitspflege.

Geringer fallen die Unterschiede bei den Investitionsgütern aus. Hier liegt die Preisspanne zwischen dem teuersten Land (Schweden) und dem günstigsten (Kroatien) beim lediglich 1,9-Fachen.

Während sich bei Waren die Preise also schon relativ gut angeglichen haben, „klappt das bei Dienstleistungen hingegen nicht“, schreibt Studienautor Berthold Busch. „Hier scheint es noch zu viele Wettbewerbsbeschränkungen zu geben.“ Die Regulierung von Dienstleistungen sei immer noch national fragmentiert, und die Mitgliedstaaten nutzen die vorhandenen Spielräume.

Dieser Befund deckt sich mit anderen einschlägigen Studien. Danach ist die grenzüberschreitende Erbringung von Dienstleistungen noch weitgehend unterentwickelt. Auch die Dienstleistungsrichtlinie von 2006 hatte nicht den erhofften Liberalisierungseffekt.

Die EU selbst sei mitverantwortlich, dass grenzüberschreitende Dienstleistungen auf Hindernisse stoßen. Aufgrund von EU-Recht ist auch bei kurzfristigen Dienstreisen eine Bescheinigung erforderlich, aus der hervorgeht, dass der entsandte Arbeitnehmer sozialversichert ist.

Mehr: Inflation in Europa sinkt deutlich



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