Chinas hat seine Militärübung rings um Taiwan fortgesetzt und einen Angriff auf die als eigenes Territorium beanspruchte Insel simuliert. Dabei seien Präzisionsangriffe auf wichtige Ziele auf Taiwan selbst sowie in den umliegenden Gewässern simuliert worden, meldeten staatliche chinesische Medien am Sonntag.
Das Verteidigungsministerium von Taiwan berichtete von mehreren Einsätzen der chinesischen Luftwaffe. Bis zum Mittag seien 58 Kampfflugzeuge und neun Kriegsschiffe gesichtet worden. Das auf drei Tage angesetzte Manöver hatte am Samstag begonnen – einen Tag nach der Rückkehr von Taiwans Präsidentin Tasi Ing-wen von einer USA-Reise.
Besondere Aufmerksamkeit werde auf die Raketeneinheiten der chinesischen Volksarmee gerichtet, die für die landgestützten Raketensysteme verantwortlich seien, erklärte das taiwanische Verteidigungsministerium. Es bekräftigte, dass die eigenen Streitkräfte angemessen auf das chinesische Militärmanöver reagieren und weder Konflikte eskalieren, noch Streitigkeiten verursachen würden.
Mannöver inmitten massiver Spannungen
China hat in den vergangenen drei Jahren seinen militärischen Druck auf das demokratisch regierte und industriell weit entwickelte Taiwan verstärkt. Es hat regelmäßig Einsätze um die Insel herum geflogen, ist aber nicht in ihren Luftraum eingedrungen. Die Volksrepublik hat auch nie auf eine Anwendung von Gewalt verzichtet, um Taiwan unter ihre Kontrolle zu bringen.
Das aktuelle Manöver findet inmitten der Spannungen zwischen China und Taiwan sowie dessen Unterstützer USA statt. Tsais USA-Reise, auf der sie den Präsidenten des US-Repräsentantenhauses Kevin McCarthy traf, hat die Regierung in Peking erzürnt. Zudem empfing Tsai am Samstag in Taipeh, der Hauptstadt Taiwans, eine Delegation von US-Abgeordneten.
Die Vertretung der USA auf Taiwan teilte am Sonntag mit, die Vereinigten Staaten beobachteten Chinas Manöver rund um die Insel genau. Man sei zuversichtlich, ausreichend Mittel und Kapazitäten in der Region zu haben, um Frieden und Stabilität zu gewährleisten. Die Kommunikationskanäle zwischen den USA und China blieben offen, und die USA hätten wiederholt zur Zurückhaltung aufgerufen und dazu, den Status quo nicht zu ändern.
Der Status des demokratisch regierten Taiwans, das allerdings nur von wenigen und vor allem kleinen Ländern als unabhängig anerkannt wird, ist einer der Hauptkonfliktpunkte zwischen den USA und China. Die USA unterhalten wie viele andere Staaten mit Rücksicht auf die Volksrepublik China keine formalen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan, sie haben diese 1979 zugunsten Chinas abgebrochen. Die USA unterstützen das Land jedoch mit militärischer Ausrüstung und sind dessen wichtigster Lieferant von Rüstungsgütern.
Taiwan sieht sich als unabhängige Republik China an und ist seit 1949 selbstverwaltet. Damals besiegten die Kommunisten von Mao Zedong im chinesischen Bürgerkrieg die nationalistischen Kuomintang unter Chiang Kai-shek, die sich daraufhin auf die Insel Taiwan zurückzogen und dort jahrzehntelang autoritär herrschten.
Mehr: Besuch von Taiwans Präsidentin in USA: Sanktionen aus China
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