New York Elektro-Modelle der deutschen Autobauer Volkswagen, BMW und Mercedes erfüllen dem US-Finanzministerium zufolge nicht die Voraussetzungen für Steuererleichterungen in Höhe von 7500 Dollar. Die drei Hersteller erfüllten die neuen Regeln zur Batteriebeschaffung nicht und verlören damit ihr Recht auf die Steuerprämie, teilte das Finanzministerium am Montag mit.
Die neuen Regeln sollen ab Dienstag in Kraft treten. Auch die ausländischen Hersteller Nissan, Hyundai und Volvo gehen leer aus, außerdem das US-Pick-up-Start-up Rivian.
Beim US-Autobauer Tesla sowie bei den meisten E-Modellen von Ford und Stellantis werden laut der Veröffentlichung die Subvention halbiert, während die Elektroautos Chevrolet Bolt und Bolt EV von General Motors die volle Steuergutschrift von 7500 Dollar erhalten werden.
Die geplanten Steuererleichterungen sind Teil des 430 Milliarden Dollar schweren Inflation Reduction Acts (IRA) zur Stärkung des Industriestandorts USA. Damit Kunden Zugang zu den Geldern bekommen, müssen verschiedene Subventionskriterien erfüllt werden. So müssen die Fahrzeuge beispielsweise in den USA zusammengebaut werden und müssen mindestens 50 Prozent des Wertes der Batteriekomponente aus heimischer Produktion stammen.
Dass viele ausländische Hersteller keine Subventionen aus dem IRA-Programm erhalten werden, war erwartet worden. Wie das Handelsblatt bereits vergangene Woche berichtet hatte, erfüllen Modelle der deutschen Premiumhersteller BMW und Mercedes-Benz die Anforderungen nicht.
BMW produziert nur zwei Plug-in-Hybride in Nordamerika, den X5 45e und den 330e. Beide qualifizierten sich unter dem bisherigen Reglement für die Steuerrabatte, nicht jedoch unter dem neuen. Der 330e falle angesichts der Batterieanforderungen heraus, erklärte ein Sprecher in der vergangenen Woche. Laut der nun veröffentlichten Liste gilt das auch für den X5 45e.
Rätselraten bei Volkswagen
Bei Mercedes-Benz liegt der in Tuscaloosa produzierte EQS-SUV über der Preisobergrenze der Subventionsregeln. Der EQE-SUV könnte sich in der günstigsten Variante preislich qualifizieren, hat aber das Problem, dass seine Materialien zu großen Teilen nicht aus Nordamerika kommen.
Rätselraten herrscht um die Lage bei Volkswagen. Die Wolfsburger waren fest davon ausgegangen, dass der in Chattanooga produzierte Elektro-Hoffnungsträger ID.4 von den Subventionen profitiert. Noch am Montagmorgen hatte sich Volkswagen-Nordamerikachef Pablo Di Si entsprechend auf einer Veranstaltung geäußert. Nun ist der ID.4 jedoch nicht auf der ersten Liste der US-Regierung enthalten.
„Wir sind ziemlich optimistisch, dass der Volkswagen ID.4 für einen Federal Tax Credit in Frage kommt“, erklärte ein Volkswagen-Sprecher am Montagnachmittag auf Anfrage. „Wir warten auf die entsprechenden Unterlagen von einem Lieferanten, um die Berechtigung für den Kredit zu bestimmen.“
Aus Konzernkreisen verlautbart, dass der ID.4 derzeit nicht auf der Liste stehe, weil Volkswagen dem Finanzministerium die nötigen Unterlagen bis letzten Freitag noch nicht vorgelegt hatten. Es gebe keine verbindliche Frist für die Vorlage der Bescheinigung, heißt es.
Andere Hersteller planen bereits, Produktion zu verlagern, um wenigstens in Folgejahren von den Subventionen zu profitieren. So betont der koreanische Produzent KIA, die Produktion unseres des EV9-SUV im Jahr 2024 von Korea nach West Point, Georgia, verlegen zu wollen.
Mit Material von Reuters.
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