Apr 19, 2023
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Energiewende: Gasnetzbetreiber wollen Wasserstoffnetz in der Nordsee ausbauen

Written by Klaus Stratmann


Windpark in der Nordsee

Von den Nordsee-Anrainerstaaten fordern die Gasnetzbetreiber nun, für den passenden Rechts- und Regulierungsrahmen zu sorgen.


(Foto: dpa)

Berlin Die Nordsee soll sich zum „Kraftwerk Europas“ entwickeln. Den Plänen der EU zufolge sollen in der Nordsee bis 2050 Windräder mit einer Leistung von 150 Gigawatt (GW) installiert sein. Ein Teil des Windstroms soll genutzt werden, um auf hoher See Wasserstoff zu produzieren.

Neun europäische Betreiber von Gasfernleitungen haben sich nun dazu verpflichtet, die Leitungsinfrastruktur für den Transport des Wasserstoffs zu bauen. Die Erklärung liegt dem Handelsblatt vor. Auf deutscher Seite sind die Unternehmen Open Grid Europe (OGE) und Gascade beteiligt. Gascade gehört dem Öl- und Gasförderer Wintershall Dea und dem Gaskonzern Sefe. Sefe-Eigentümer ist der Bund.

Die neun Gasnetzbetreiber haben eine Erklärung unterzeichnet, in der sie ankündigen, bestehende Gasleitungen für den Wasserstofftransport umzurüsten und ergänzend neue Wasserstoffleitungen zu bauen. Dazu wollen sie ihre Planungen eng aufeinander abstimmen.

Adressaten der Erklärung sind die Regierungen der Nordsee-Anrainerstaaten, deren Repräsentanten sich Anfang kommender Woche im belgischen Ostende zum „North Sea Summit 2023“ treffen.

Der Gipfel ist die Nachfolgeveranstaltung eines Treffens im dänischen Esbjerg im Mai vergangenen Jahres, an dem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilgenommen hatte. Die Regierungsvertreter der Nordsee-Anrainer hatten sich bei dieser Gelegenheit auf ehrgeizige Ziele für den Ausbau der Windkraft und den Aufbau der dazugehörigen Infrastruktur verständigt.

Passender Rechts- und Regulierungsrahmen

Von den Nordsee-Anrainerstaaten fordern die Gasnetzbetreiber nun, für den passenden Rechts- und Regulierungsrahmen zu sorgen. Außerdem müssten Genehmigungsverfahren beschleunigt und Finanzierungsfragen zwischen den Ländern geklärt werden.

Gascade-Geschäftsführer Christoph von dem Bussche sagte, es sei „zeitnah eine integrierte, länderübergreifende Netzplanung für die künftige Nutzung der Offshore-Windenergie für die Strom- und Wasserstofferzeugung“ erforderlich. „Die Vorteile liegen auf der Hand: Sicherstellung der künftigen Versorgungssicherheit und Diversifizierung der Energieversorgung Europas.“

>>Lesen Sie hier: Wie transportiert man grünen Wasserstoff nach Deutschland?

Der Kern einer künftigen Wasserstoff-Netzinfrastruktur in der Nordsee zeichnet sich bereits ab: Gascade und der belgische Gasnetzbetreiber Fluxys, der an OGE beteiligt ist und ebenfalls zu den Unterzeichnern der Erklärung gehört, treiben aktuell das Projekt Aquaductus voran.

Dabei handelt es sich um eine 200 Kilometer lange Leitung in der Nordsee, die zunächst bis 2030 Windparks in der deutschen Nordsee mit dem deutschen Festland verbinden soll. Danach soll die Erweiterung erfolgen: Aquaductus soll mit Wasserstoffleitungen von Nordsee-Anrainerstaaten verknüpft werden.

Mehr: Das Mega-Projekt – Wie eine europäische Wasserstoff-Infrastruktur Gestalt annimmt



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