London Bei den Kommunalwahlen in England zeichnet sich eine historische Niederlage für die regierenden Konservativen von Premierminister Rishi Sunak ab. Nach Auszählung eines Viertels der etwa 230 Bezirke, in denen am Donnerstag gewählt wurde, hatten die Tories bereits mehr als 200 Sitze in Kommunalparlamenten verloren. Die oppositionelle Labour– Partei hingegen hatte mehr als 100 Sitze hinzugewonnen. Etwa 50 gingen an die Liberaldemokraten.
In mehreren Gemeinden wie Medway oder Stoke– on– Trent konnte Labour – teils zum ersten Mal seit Jahrzehnten – die Mehrheit zurückerlangen. Der Wahlausgang wurde daher bereits mit den Kommunalwahlen von 1996 verglichen, die dem überwältigenden Sieg von Labour unter Ex-Premier Tony Blair bei der Parlamentswahl ein Jahr später vorausgingen.
Die Auszählung der Stimmen dürfte sich noch bis in den Abend am Freitag hinziehen. „Die klare Botschaft dieser Nacht ist, dass die Konservativen schlecht abgeschnitten haben und sie könnten am Ende 1000 Sitze verlieren“, sagte der Wahl-Experte John Curtice von der Universität Strathclyde in Glasgow dem Radiosender BBC 4 am Freitagmorgen.
Konservative Politiker hatten die Zahl von 1000 verlorenen Sitzen bereits vor der Wahl ins Spiel gebracht – Medienbeobachtern zufolge in der Hoffnung, ein nicht ganz so schlechtes Ergebnis hinterher als Erfolg werten zu können.
Doch nun könnte es tatsächlich so schlimm kommen. Ob die Ergebnisse auf eine eigene Mehrheit für Labour bei der nächsten Parlamentswahl hindeuteten, müsse sich aber erst noch zeigen, sagte Curtice.
Vorausgegangen war ein Streit um die von der konservativen Regierung erstmals eingeführte Ausweispflicht im Wahllokal. Kritiker sahen dahinter den Versuch, Menschen ohne Ausweisdokument vom Abgeben ihrer Stimme abzuhalten. In Großbritannien gibt es keine Ausweispflicht.
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