May 12, 2023
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Konjunktur: Britische Wirtschaft legt trotz Energiekrise etwas zu

Written by pinmin


Bank of England in London

Die britische Wirtschaft wächst um 0,1 Prozent zu Beginn des Jahres. Doch die Probleme bleiben vielfältig.

(Foto: imago images/Xinhua)

London Trotz hoher Inflation und Energiekrise hat die Wirtschaft in Großbritannien zu Jahresbeginn ein Miniwachstum geschafft. In den Monaten Januar bis März legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,1 Prozent zu, wie das Nationale Statistikamt (ONS) am Freitag mitteilte.

Von Reuters befragte Experten hatten mit diesem Wachstum gerechnet, nachdem die Wirtschaft Ende 2022 im selben niedrigen Tempo zugelegt hatte. Doch noch scheint das Rezessionsgespenst nicht gänzlich gebannt, denn gegen Ende des Quartals ging es konjunkturell bergab: Im März schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent, insbesondere wegen des schwächelnden Servicesektors.

Statistiker Darren Morgan vom ONS sprach von einem „schlechten Monat“ für den Bereich, von Einzelhändlern bis hin zu Autohäusern. Nach Ansicht des konservativen Finanzministers Jeremy Hunt verdeutlichen die Daten, dass die Regierung sich weiter auf Themen wie wettbewerbsfähige Steuern, Arbeitskräfteangebot und Produktivität konzentrieren muss.

Die Bank von England, die am Donnerstag den Leitzins zum zwölften Mal in Folge im Kampf gegen die hohe Inflation nach oben schleuste, erwartet für dieses Jahr keine Rezession mehr. Sie prognostiziert, dass das BIP um 0,25 Prozent zulegen wird. Noch im Februar hatten sie ein Minus von 0,5 Prozent veranschlagt.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) bleibt hingegen skeptisch. In seiner April-Prognose veranschlagt er ein Minus von 0,3 Prozent beim britischen BIP. Die aus den hohen Lebenshaltungskosten auf der Insel erwachsene Krise ist trotz des Mini-Wachstums zu Jahresbeginn noch nicht überwunden.

Die Inflationsrate lag zuletzt mit 10,1 Prozent so hoch wie in keinem anderen Land Westeuropas. Die hohe Teuerung hat zu einer Reihe von Streiks für höhere Gehälter geführt, da sich Arbeitnehmer mit Reallohnverlusten konfrontiert sehen. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Spätfolgen des EU-Austritts, die mit Logistik- und Lieferkettenproblemen einhergingen.

Stagflation statt Rezession?

Die anhaltende Verlangsamung des Servicesektors, höhere Kreditkosten und steigende Preise hielten die Wirtschaft am Boden, konstatiert Tom Stevenson, Personal Investing Director bei Fidelity International. „Da die Inflation immer noch im zweistelligen Bereich liegt, fühlt es sich deprimierend an, wie eine Wiederholung der Stagflation der 1970er Jahre.“

Damit ist die Phase gemeint, die durch hohe Inflation und maue Konjunktur in den Jahren nach der Ölkrise von 1973 gekennzeichnet war. Ein großer Teil des aktuellen Inflationsschubs geht auf die starke Abhängigkeit des Landes von importiertem Erdgas zur Energiegewinnung zurück, das sich infolge des Ukraine-Krieges stark verteuert hat.

Dieser statistische Effekt wird voraussichtlich in den Teuerungszahlen der kommenden Monate eine weniger große Rolle spielen. Die jüngsten Tarifrunden lassen in der Bank von England jedoch die Sorge aufkommen, dass sich die Inflation in der Wirtschaft auf breiter Basis festsetzen könnte.

Dies ist der Fall, wenn Unternehmen ihre gestiegenen Lohnkosten über die Preise weitergeben und sich die Inflation so hochschaukelt.

Mehr: Großbritannien tut sich schwer bei Suche nach neuen Handelspartnern



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