Berlin Die deutschen Exporte nach Übersee sind zu Beginn des zweiten Quartals wegen der schwächeren Nachfrage aus den USA und China erneut deutlich gefallen. Die Ausfuhren in die Länder außerhalb der Europäischen Union sanken im April um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 56,5 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.
Das ist bereits der zweite kräftige Rückgang in Folge, nach einem Minus von kalender- und saisonbereinigt 3,4 Prozent im März. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2022 gaben die Exporte nach, und zwar um 5,2 Prozent – wobei die gelieferte Menge mit 10,4 Prozent sogar doppelt so stark schrumpfte.
Wichtigster Abnehmer von Waren „Made in Germany“ blieben einmal mehr die USA. Dorthin wurden im April Produkte im Wert von 11,6 Milliarden Euro geliefert – ein Rückgang von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Exporte in die Volksrepublik China, die mittlerweile ihre strikte Corona-Politik aufgegeben hat, sanken sogar um 9,6 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro.
Die Ausfuhren nach Großbritannien nahmen um 8,1 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro ab, die in die benachbarte Schweiz sogar um 13,7 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro.
Die Exporte nach Russland – die unter den Sanktionen infolge des Krieges gegen die Ukraine leiden – gaben um 13,6 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro. Damit rutschte Russland auf Rang 15 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU ab. Im Februar 2022, vor dem Angriff auf die Ukraine, hatte Russland noch Rang fünf belegt.
Der Handel mit den sogenannten Drittstaaten deckt knapp die Hälfte aller deutschen Exporte ab. Der Frühindikator macht damit erste Ergebnisse für einen wichtigen Teil des deutschen Außenhandels rasch verfügbar.
Da sich das Geschäft mit Drittstaaten nicht immer parallel zum Handel mit den EU-Ländern entwickele, seien auf dieser Basis keine Prognosen für die Gesamtergebnisse des Außenhandels möglich, so die Statistiker.
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