May 24, 2023
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Energiewende: Wärmepläne sollen jedes Haus erfassen

Written by Klaus Stratmann


Wärmepläne

Wärmenetze spielen eine große Rolle.

(Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich)

Berlin Bundeswirtschaftsministerium und Bundesbauministerium wollen die Länder dazu verpflichten, Städte und Gemeinden eine flächendeckende Wärmeplanung erstellen zu lassen. Das geht aus einem Referentenentwurf für ein Wärmeplanungsgesetz hervor, der dem Handelsblatt vorliegt. Aus den Wärmeplänen soll hervorgehen, wie jedes einzelne Gebäuden beheizt und wie viel Energie verbraucht wird.

Konkret sollen „gebäudescharfe“, also auf jedes Gebäude bezogene, jährliche Endenergieverbräuche leitungsgebundener Energieträger – Gas oder Fernwärme – der vergangenen drei Jahre in Kilowattstunden pro Jahr erfasst werden. Dazu kommen die Art der Gebäudenutzung und das Baujahr.

Für Großstädte sollen die Wärmepläne Ende 2026 fertig sein, kleinere Städte sollen zwei Jahre länger Zeit haben. Die beiden Ministerien entsprechen damit dem Wunsch vieler Akteure in der Energiebranche, das umstrittene Gebäudeenergiegesetz (GEG) besser mit den Plänen der Kommunen zu verzahnen. Die Wärmepläne sollen als Basis für konkrete Projekte zur CO2-Reduktion in den Städten und Gemeinden dienen.

Wärmenetze spielen eine große Rolle. Eigentümern, deren Haus sich im Einzugsbereich bestehender oder künftiger Wärmenetze befindet, eröffnet sich damit eine Möglichkeit, die Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen. Der Gesetzgeber unterstellt, dass Wärmenetze auf der Grundlage bestehender Vorgaben und Anreize schrittweise klimaneutrale Wärme liefern. Hauseigentümer können die Umstellung auf das Heizen mit erneuerbaren Energien an den Betreiber des Wärmenetzes delegieren und sich die Investition in eine Wärmepumpe sparen.

Die Energiebranche bewertet den Entwurf positiv. Er stelle einen durchdachten Rahmen für eine bundeseinheitliche und flächendeckende Wärmeplanung dar, sagte Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).

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Richtig sei auch die Einbindung der Infrastrukturbetreiber und Energieversorger in die Wärmeplanung. „Wir lehnen allerdings ab, dass die Netzbetreiber gebäudescharfe Daten liefern und damit – ohne Kostenerstattung – eine hoheitliche Aufgabe der Kommune wahrnehmen sollen“, sagte sie.

Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU), sagte, die Wärmeplanung eröffne Freiräume für lokale Lösungen. Anhand der Pläne könne jeder Bürger sehen, „ob wirklich nur eine Wärmepumpe mit Anschluss ans Stromnetz in Betracht kommt oder die Möglichkeit entstehen wird, ans Fernwärmenetz angeschlossen zu werden, oder das Gasnetz vor der Tür auf grüne Gase umgerüstet werden soll“, sagte er.

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