Handelsabkommen: Mercosur: Wirtschaftsministerium reicht Vorschlag für Regenwald-Rettung nicht

Berlin, Brüssel Nach mehr als 20 Jahren Verhandlung schien die größte Freihandelszone der Welt endlich Formen anzunehmen. Nach dem Präsidentenwechsel in Brasilien vom rechtsextremen Jair Bolsonaro zum linken Lula da Silva soll das Abkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten zum Abschluss kommen.

Auf EU-Seite öffnete Deutschland, bislang an der Spitze der Kritiker, die Tür. Nach Lulas Wahl bekannte sich die Ampel zu dem Handelsdeal, was letztlich auch andere europäische Länder überzeugen sollte.

Doch jetzt nährt ausgerechnet Deutschland Zweifel an einem zeitnahen Abschluss des Mercosur-Abkommens. Das Bekenntnis der Ampel zum Mercosur-Vertrag ließen die Grünen nur unter der Bedingung zu, dass daran ein „effektiver“ Schutz des Amazonas-Regenwalds in Brasilien gekoppelt wird. Unter Bolsonaro war der Regenwald massiv gerodet worden. Er gilt als Kipppunkt im Kampf gegen die globale Erderwärmung.