Berlin Die deutschen Erzeugerpreise sind im Mai wegen billigerer Energie so langsam gestiegen wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Die Hersteller gewerblicher Produkte verlangten durchschnittlich nur noch 1,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit Januar 2021 mit 0,9 Prozent.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit 1,7 Prozent gerechnet, nachdem der Anstieg im April noch 4,1 Prozent betragen hatte. Damit sinkt die Teuerungsrate seit ihrem Höhepunkt im August und September 2022 mit jeweils 45,8 Prozent kontinuierlich. Von April auf Mai fielen die Erzeugerpreise sogar, und zwar um 1,4 Prozent.
Die Erzeugerpreise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der Lebenshaltungskosten. Erhöhen oder senken die Hersteller ihre Preise, kommt das in der Regel verzögert auch bei den privaten Haushalten an, zumindest teilweise. Aktuell liegt die Inflationsrate mit 6,1 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr. Ökonomen rechnen in der zweiten Jahreshälfte mit einem weiteren Rückgang.
Gedämpft wurde der Preisanstieg durch Energie, die diesmal 3,3 Prozent weniger kostete als im Vorjahresmonat. Sie hatte sich kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 massiv verteuert, jedoch sind die Preise seit vergangenem September um mehr als ein Drittel gefallen.
Überdurchschnittlich angezogen haben im Mai die Erzeugerpreise für Investitionsgüter, zu denen etwa Fahrzeuge und Maschinen gehören: Sie verteuerten sich um 6,5 Prozent im Vergleich zum Mai 2022. Für Maschinen wurden dabei 8,2 Prozent mehr verlangt, für Kraftwagen und Kraftwagenteile 5,6 Prozent mehr.
Zucker fast doppelt so teuer, Butter und Öl deutlich günstiger
Nahrungsmittel kosteten sogar 11,9 Prozent mehr. Bei Zucker gab es einen Aufschlag von 92,0 Prozent, auch verarbeitete Kartoffeln (+41,0 Prozent) und Schweinefleisch (+22,4 Prozent) wurden merklich teurer.
Für Obst- und Gemüseerzeugnisse mussten 22,1 Prozent mehr bezahlt werden, für flüssige Milch und Rahm 19,6 Prozent mehr. Butter kostete dagegen 28,9 Prozent weniger, die Preise für nicht behandelte pflanzliche Öle sanken sogar um 43,7 Prozent.
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