Jun 22, 2023
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Konjunkturprognose: Auch IWH-Institut rechnet für 2023 mit schrumpfender Wirtschaft

Written by pinmin


Konjunktur

Zuvor hatten unter anderem das Münchner Ifo-Institut und das Kieler Institut für Weltwirtschaft ihre Prognosen für 2023 gestutzt.


(Foto: dpa)

Berlin Mit dem in Halle ansässigen IWH hat ein weiteres führendes Institut seine Konjunkturprognosen für die deutsche Wirtschaft gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr um 0,3 Prozent sinken und 2024 um 1,7 Prozent zulegen, wie das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Donnerstag mitteilte.

Im Frühjahr war noch von einem Wachstum von 0,4 Prozent im laufenden und von 1,9 Prozent im kommenden Jahr ausgegangen worden. Zuvor hatten unter anderem das Münchner Ifo-Institut und das Kieler Institut für Weltwirtschaft ihre Prognosen gestutzt.

„Die deutsche Wirtschaft wird nach der Winterrezession und trotz gestiegener Zinsen in den kommenden Quartalen in mäßigem Tempo expandieren, denn mit sinkender Inflation und erhöhter Lohndynamik wird der private Konsum wieder zulegen“, schreiben die IWH-Forscher um Vizepräsident Oliver Holtemöller. Dass es 2023 dennoch nicht zu einem Wachstum reichen dürfte, liegt neben dem schwachen Jahresauftakt auch am Außenhandel.

„Von den Exporten sind kaum Impulse zu erwarten, denn die Weltkonjunktur bleibt träge“, hieß es. Wichtige deutsche Exportbranchen hätten zudem Probleme mit ihrer Wettbewerbsfähigkeit. „Die Bruttoanlageinvestitionen, insbesondere in Bauten, werden von den gestiegenen Finanzierungskosten gedämpft“, fügten die Experten mit Blick auf die gestiegenen Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) hinzu.

Entspannung bei der Inflation erwartet das IWH für 2024. In diesem Jahr dürfte die Teuerungsrate mit durchschnittlich 6,1 Prozent nur etwas unter ihrem im vergangenen Jahr erreichten Wert von 6,9 Prozent liegen.

2024 soll es dann einen Rückgang auf 2,7 Prozent geben. „In den kommenden Quartalen dürfte der Konsum wieder zunehmen, auch weil die günstige Arbeitsmarktlage den Beschäftigten Arbeitsplatzsicherheit gibt“, erwarten die Forscher. So soll die Zahl der Erwerbstätigen im kommenden Jahr mit gut 46 Millionen um fast eine halbe Million über dem Niveau von 2022 liegen.

Mehr: Banken rechnen mit schwacher Konjunktur und hartnäckiger Inflation



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