Berlin Herr Lechner, Sie forschen seit Jahren zur Wagner-Gruppe und deren Chef Jewgeni Prigoschin. Haben Sie die Entwicklungen der vergangenen Tage kommen sehen?
Nein. Auf mich wirkte Prigoschins Vorstoß eher wie ein intensiver Appell an die Autorität als eine tatsächliche Rebellion. So wird in einem System der Angst oder einem Feudalsystem Politik gemacht. Man erhebt sich, zeigt seine Gefährlichkeit und erhält dann Zugeständnisse. Ich denke, dass Prigoschin den Lauf der Dinge überschätzt hat, und ihm sind die Entwicklungen aus der Hand geglitten. Er hat seine Hand überspielt.
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