Jun 26, 2023
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Konjunktur : Unternehmen werden pessimistischer: Ifo-Geschäftsklimaindex fällt überraschend stark

Written by pinmin


Triebwerkherstellung in Brandenburg

Die deutsche Industrie meldet schwache Auftragseingänge.


(Foto: dpa)

München Die Stimmung der deutschen Wirtschaft hat sich in der Rezession weiter deutlich verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima sank im Juni überraschend kräftig auf 88,5 Punkte von 91,5 Zählern im Vormonat und damit das zweite Mal in Folge, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Fachleute hatten nur mit einem Rückgang auf 90,7 Punkte gerechnet. „Vor allem die Schwäche der Industrie bringt die deutsche Konjunktur in schwieriges Fahrwasser“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Managerinnen und Manager bewerteten ihr aktuelles Geschäft skeptischer und ihre Aussichten wesentlich ungünstiger als zuletzt.

„In nahezu allen Branchen hat sich die Stimmung im Juni eingetrübt“, sagte Ifo-Umfragenleiter Klaus Wohlrabe. „Es gibt kaum Lichtblicke.“ Besonders in der Industrie sei der Pessimismus zurückgekehrt. „Der Grund ist eine starke Nachfrageschwäche“, sagte der Experte.

Die Auftragspolster würden zudem dünner. Nicht nur die heimische Nachfrage, sondern auch die Exporterwartungen in der Industrie hätten abgenommen. „Die weltweiten Zinserhöhungen dämpfen die Nachfrage nach Waren ‘Made in Germany’.“

Zumindest bei der Inflation deutet sich eine weitere Entspannung an. So sei der Anteil der Unternehmen, die in den kommenden Woche ihre Preise erhöhen wollen, im Juni gesunken. „Besonders bei den konsumnahen Dienstleistern sehen wir noch Preissteigerungen“, sagte Wohlrabe. Dazu zählten etwa die Bereiche Gastronomie und Tourismus.

Die deutsche Wirtschaft war Ende 2022 und Anfang 2023 jeweils zum Vorquartal geschrumpft. Sie befindet sich damit nach einer Daumenregel von Fachleuten in einer technischen Rezession.

Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, geht für das laufende Jahr weitgehend von einer Stagnation aus. „Das Wachstum wird bei plus/minus Null sein“, sagte die Regierungsberaterin und Vorsitzende des Sachverständigenrats jüngst Reuters.

Ab der zweiten Jahreshälfte werde es wohl eine Erholung geben. „Das hängt von China ab.“ Allerdings komme der Zinserhöhungskurs der Europäischen Zentralbank zunehmend in der Wirtschaft an und bremse die Konjunktur.

Mehr: Das Wirtschaftswachstum kommt langsamer zurück als erhofft

Erstpublikation: 26.06.2023, 10:29 Uhr.



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Politik

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