Kramatorsk Nach dem russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk mit mindestens zwölf Toten ist nach den Worten von Präsident Wolodimir Selenski ein mutmaßlicher Hintermann festgenommen worden. „Heute hat der ukrainische Geheimdienst zusammen mit Spezialeinheiten der Polizei die Person festgenommen, die den Terrorakt koordiniert hat“, sagte Selenski am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache. Zugleich sprach er den Angehörigen aller Opfer sein Beileid aus.
In Kramatorsk im Donezker Gebiet war am Dienstag bei einem Raketenangriff eine Pizzeria getroffen worden. Jüngsten Angaben zufolge wurden mindestens zwölf Menschen getötet und mehr als 60 verletzt.
Unter den Toten sind ukrainischen Angaben zufolge auch drei Kinder. Noch immer wird unter den Trümmern nach möglichen Verschütteten gesucht.
Unterdessen ist es den ukrainischen Streitkräften nach den Worten ihres Oberbefehlshabers General Walerij Saluschnyj gelungen, „die strategische Initiative zu ergreifen“. „Die ukrainischen Verteidigungskräfte setzen ihre Offensivaktionen fort und wir haben Fortschritte gemacht. Der Feind leistet starken Widerstand und erleidet dabei erhebliche Verluste“, schrieb Saluschnyj auf der Nachrichten-App Telegram.
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Er spricht mit US-Generalstabschef Mark Milley über für die Gegenoffensive benötigten Waffen sowie über Minenräumgeräte. Ukrainische Offizielle haben große verminte Gebiete als Hindernis für einen Vormarsch angeführt.
Scholz: Putin nach Wagner-Aufstand geschwächt
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht davon aus, dass der abgebrochene Aufstand der Söldnergruppe Wagner den russischen Präsidenten Wladimir Putin geschwächt hat. „Auf alle Fälle wird das sicherlich langfristig auch Auswirkungen haben in Russland“, sagte Scholz in der ARD-Sendung „Maischberger“.
„Ich glaube schon, dass er (Putin) geschwächt ist.“ Der Aufstand zeige, „dass die autokratischen Strukturen, die Machtstrukturen Risse haben“ und Putin keineswegs so fest im Sattel sitze, wie er immer wieder behaupte.
Welche Rolle spielte General Surowikin beim Prigoschin-Aufstand?
Die Rolle des russischen stellvertretenden Oberbefehlshabers der Invasionstruppen in der Ukraine beim Aufstand der Söldner-Gruppe Wagner ist weiter unklar. Sergej Surowikin habe mit dem Aufstand des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin vom Wochenende sympathisiert, sagen mit der Angelegenheit vertraute US-Beamte unter der Bedingung der Anonymität. Surowikin habe Prigoschin unterstützt, aber westliche Geheimdienste wüssten nicht mit Sicherheit, ob er dem Aufstand in irgendeiner Weise geholfen habe, erklären drei der Insider.
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Bei Beginn der Revolten hatte Surowikin die Kämpfer der privaten Miliz öffentlich aufgefordert, ihren Widerstand gegen die Militärführung aufzugeben und in ihre Stützpunkte zurückzukehren. „Ich fordere euch auf, aufzuhören“, sagt Surovikin in einem Video auf Telegram. Während seiner Botschaft an die Söldner ruhte seine rechte Hand auf einem Gewehr.
Die „New York Times“ berichtete am Dienstag, Surowikin soll von dem Wagner-Aufstand gewusst haben. Der Kreml wies die Berichte als Spekulationen zurück.
Pistorius: Entwicklungen in Russland legen Risse offen
Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht in dem bewaffneten Aufstand der Söldnerarmee Wagner ein Zeichen für Risse im Machtapparat von Putin. „Ich glaube, da muss man kein Russland-Experte sein, um zu erkennen, dass eine Situation, die so weit gedeihen kann in so kurzer Zeit, dass die ein eindeutiges Signal dafür ist, (…) dass dort einiges in Schieflage geraten ist und dass es Risse gibt“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. Er antwortete auf die Frage einer Journalistin, wie angeschlagen der russische Präsident seiner Ansicht nach sei.
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Pistorius fügte hinzu, wie tief diese Risse seien und welche Folgen sie für Russland, für die innere Stabilität des Landes und für Putin hätten, ließe sich noch nicht abschätzen. Es gebe auch „kein klares gefestigtes Lagebild“, sagte er.
Kiew: Bislang 24.000 ukrainische Soldaten in der EU ausgebildet
In den Staaten der Europäischen Union haben Angaben aus Kiew zufolge bereits Tausende ukrainische Soldaten eine westliche Kampfausbildung erhalten. „Insgesamt sind bereits 24.000 ukrainische Soldaten in der EU ausgebildet worden“, sagte Generalleutnant Serhij Najew laut einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums.
So berichtet das Handelsblatt über den Ukraine-Krieg:
Tichanowskaja: Wagner-Chef Prigoschin in Belarus nicht sicher
Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja glaubt nicht, dass Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin nach seinem gescheiterten Aufstand in Russland nun eine sichere Zuflucht in ihrer Heimat gefunden hat. Prigoschin habe Kremlchef Putin „gedemütigt“ und dieser habe anschließend klargestellt, dass er Verrätern nicht vergebe, sagte sie der Deutschen Welle. Wenn Putin dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko die Order gebe, Prigoschin loszuwerden, dann werde er dies tun, sagte sie.
Was am Donnerstag wichtig wird
Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten kommen an diesem Donnerstag zu ihrem letzten regulären Gipfeltreffen vor der Sommerpause zusammen. Auf der Tagesordnung der zweitägigen Zusammenkunft in Brüssel stehen Beratungen unter anderem zur weiteren Unterstützung der Ukraine. Erwartet wird zudem ein Austausch über den Aufstand der Wagner-Truppe in Russland.
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