Jul 4, 2023
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Verteidigungsbündnis: Nato-Generalsekretär Stoltenberg bleibt ein weiteres Jahr im Amt

Written by Moritz Koch


Jens Stoltenberg

Weil sich die Nato nicht auf einen Nachfolger einigen konnte, bleibt der Generalsekretär ein weiteres Jahr im Amt.


(Foto: Reuters)

Brüssel Es hatte sich abgezeichnet, nun ist es offiziell: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bleibt ein weiteres Jahr im Amt. Das bestätigte der Norweger am Dienstag auf Twitter. Er fühle sich „geehrt“, schrieb Stoltenberg, dass die Bündnispartner seine Amtszeit bis zum ersten Oktober 2024 verlängert hätten. „In einer zunehmend gefährlichen Welt, ist unsere Allianz so wichtig wie niemals zuvor.“

Dabei ist es kein Geheimnis, dass Stoltenberg die Geschäfte gern an einen Nachfolger – oder besser noch: eine Nachfolgerin – übergeben hätte. Doch der Allianz ist es nicht gelungen, einen konsensfähigen Kandidaten zu finden.

Die dänische Ministerpräsidentin Mette Fredriksen galt zwischenzeitig als Favoritin, sie wäre die erste Frau an der Spitze der Nato gewesen. Doch gab es in einigen Mitgliedsstaaten Bedenken dagegen, erneut einen Generalsekretär aus Skandinavien auszuwählen. Stoltenbergs Vorgänger war der Däne Andres Fogh Rasmussen.

>> Lesen Sie hier: Duell um die Nato-Spitze

Neben Fredriksen rechnete sich auch der britische Verteidigungsminister Ben Wallace Chancen aus, stieß aber in Frankreich und Deutschland auf Ablehnung. Traditionell stellen die Europäer den Posten des Generalsekretärs, ein Amerikaner übernimmt dafür die militärische Führung der Allianz.

Nach dem Brexit bedeutet dieses Arrangement aus deutscher und französischer Sicht, dass der Nato-Generalsekretär aus einem EU-Staat kommen muss. Damit scheiden die Briten aus.

Mehr Zeit für Stoltenberg-Nachfolge

Die Vertragsverlängerung mit Stoltenberg gibt der Allianz nun mehr Zeit, die Nachfolge zu regeln. Inmitten des Ukrainekriegs konnte sich das Bündnis keinen Personalstreit leisten. Auf ihrem Gipfeltreffen in Vilnius wollen die Nato-Staaten kommende Woche umfangreiche Verteidigungspläne beschließen, um das Bündnisgebiet besser gegen russische Aggressionen schützen zu können.

Stoltenberg selbst hatte in den vergangenen Monaten mehrfach erklärt, dass er eigentlich keine weitere Amtszeit anstrebe. Aus seinem Umfeld hieß es, angesichts der Umstände wolle er aus „Pflichtbewusstsein“ weitermachen. Der frühere norwegische Ministerpräsident führt die Nato seit inzwischen neun Jahren, schon im vergangenen Jahr hatte er einer befristeten Vertragsverlängerung zugestimmt.

Innerhalb der Allianz genießt Stoltenberg hohes Ansehen, entsprechend positiv fielen am Dienstag die Reaktionen aus. US-Präsident Joe Biden lobte die Führungsstärke, Erfahrung und Urteilsvermögen des Norwegers. 

Stoltenberg, so Biden in einem schriftlichen Statement, habe das Bündnis „durch die größten Herausforderungen für die europäische Sicherheit seit dem Zweiten Weltkrieg geführt“.

Mehr: „Wir leben jetzt in einer gefährlicheren Welt“ – Handelsblatt-Interview mit Nato-Chef Stoltenberg



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