Berlin Die deutsche Industrie hat im Mai trotz der Rezession mehr Mitarbeiter eingestellt. Die Zahl der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe wuchs um 77.400 oder 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf knapp 5,6 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat blieb die Beschäftigtenzahl stabil.
In den einzelnen Branchen geht die Entwicklung allerdings auseinander. Die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen erhöhten ihre Belegschaften um 5,8 Prozent. Überdurchschnittlich waren die Zuwächse auch in der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (+2,5 Prozent) sowie im Maschinenbau (+1,7 Prozent). Schwächer fiel das Plus bei den Herstellern von Nahrungs- und Futtermitteln sowie von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit jeweils 1,1 Prozent aus, während die Produzenten von Metallerzeugnissen einen Anstieg von 0,9 Prozent meldeten.
Dagegen ging die Zahl der Beschäftigten in der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren um 0,5 Prozent zurück. In der Chemiebranche fiel das Minus mit 0,8 Prozent noch größer aus. Beide Branchen gehören zu den Industrien, die besonders unter den gestiegenen Energiepreisen leiden. „Es sind nicht nur die hohen Energie- und Produktionskosten, die die Geschäfte der Chemie belasten“, sagte die Branchenexpertin des Münchner Ifo-Instituts, Anna Wolf. „Auch die Auftragslage vieler Unternehmen hat sich weiter verschlechtert, denn die globale Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen ist immer noch schwach.“
Die Zahl der im Mai im Verarbeitenden Gewerbe geleisteten Arbeitsstunden sank um 2,0 Prozent auf 681 Millionen. „Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Mai 2023 einen Arbeitstag weniger hatte als der Vorjahresmonat“, so die Statistiker. Die Entgelte für die Beschäftigten lagen bei rund 28,5 Milliarden Euro. Von Juni 2022 bis Mai 2023 stieg die Summe im Vergleich zu den zwölf Monaten davor um 4,8 Prozent.
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