Der Reservistenverband hält das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel zur Vergrößerung der Bundeswehr auf 203.000 Soldaten bis 2031 für nicht ausreichend. Man müsse schauen, welche Personalstärke die Bundeswehr brauche, um Deutschland im Bündnis verteidigen zu können, sagte Verbandspräsident Patrick Sensburg im ARD-„Morgenmagazin“ am Donnerstag.
„Ob da die 203.000 reichen, darf bezweifelt werden. Wir gehen von deutlich mehr aus.“ Die Bundeswehr sei in den vergangenen 30 Jahren „verkleinert worden, sie ist geschrumpft worden, Einheiten sind abgebaut worden“, sagte Sensburg. Das jetzt wieder rückgängig zu machen, dauere.
Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, hatte sich zuvor skeptisch gezeigt, ob selbst die Zielmarke von 203.000 erreicht werden könne.
Die Aussetzung der Wehrpflicht bezeichnete Sensburg als Fehler und plädierte für eine Wiedereinführung. Deutschland brauche eine entsprechende Personalstärke von Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr, um verteidigungsfähig zu sein.
Durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gebe es wieder ein erhöhtes Interesse für die Bundeswehr. „Junge Menschen kommen und wollen dienen, weil Landesverteidigung eben eine nachvollziehbare Aufgabe ist“, sagte Sensburg.
Der Verbandspräsident begrüßte das öffentliche Gelöbnis von 400 neuen Soldaten an diesem Donnerstag in Berlin im Rahmen des Gedenkens an den Widerstand gegen das NS-Regime 79 Jahre nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944. „Es ist sehr wichtig, glaube ich, für unser Land, dass wir Soldaten in der Mitte der Gesellschaft haben, den Staatsbürger in Uniform, es ist aber auch sehr wichtig für die Rekrutinnen und Rekruten, dass sie spüren, sie leisten einen wertvollen Dienst für die Bevölkerung, für die Menschen unseres Landes“, sagte Sensburg.
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