Niamey Nigers Präsidentengarde soll Medienberichten zufolge am Mittwochmorgen den Zugang zum Palast des Präsidenten in der Hauptstadt Niamey gesperrt haben. Unklar war zunächst, ob es sich um einen Putschversuch durch das Militär handelt.
Die Präsidentengarde ist eine Eliteeinheit der Armee. Den Berichten zufolge verhandelt Nigers Präsident Mohamed Bazoum zurzeit mit Vertretern des Militärs.
Ein Umsturz in dem westafrikanischen Land hätte weitreichende Folgen. Nach Militärputschen in Mali und Burkina Faso ist der Niger das letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wird.
Erst Ende vorigen Jahres hatte die EU eine Militärmission im Niger beschlossen, um den Terrorismus in der Region zu bekämpfen. Auch die Bundeswehr soll an der Mission teilnehmen.
Das Auswärtige Amt hat derzeit noch kein genaues Lagebild. „Es ist so, dass die Lage, das haben mir die Kollegen berichtet, die Lage vor Ort weiterhin sehr unklar ist. Wir stehen sowohl mit unserer Botschaft vor Ort als auch mit internationalen Partnern dazu in Kontakt“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Berlin. „Und wenn es erforderlich ist, ergreifen wir natürlich auch entsprechende Maßnahmen.“
Keine Bewertung der Lage möglich
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin sagte, es sei zu früh, um die Lage zu bewerten. Die in dem Land eingesetzten deutschen Soldaten seien „erst mal in Sicherheit“.
Wie es weitergehe, müsse in den kommenden Tagen bewertet werden. Die Bundeswehr unterhält in der Hauptstadt Niamey einen Lufttransportstützpunkt für das militärische Engagement in Westafrika. Dieser ist auch für den laufenden Abzug der Bundeswehr aus dem benachbarten Mali wichtig.
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