Berlin Die vom Bundeskabinett geplanten Kürzungen bei Fördermitteln für den ländlichen Raum werden von sieben Bundesländern kategorisch abgelehnt. „Die Länder sehen mit den geplanten Kürzungen seitens des Bundes die verfassungsrechtlichen Grundfesten der GAK (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz) erschüttert“, heißt es in einem Schreiben der Agrarminister von Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur in München vor.
„Die Kürzungsvorschläge des Bundeskabinetts sind für die Länder nicht hinnehmbar und könnten das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Politik massiv beschädigen, heißt es weiter in dem Schreiben. Die sieben Länder fordern Özdemir auf, die Kürzungen bei den weiteren Beratungen im Bundestag zu verhindern. Ansonsten drohten „erhebliche Einbrüche“ im Bereich der ländlichen Entwicklung, mehrjährigen Vorhaben müsse ein Bewilligungsstopp erteilt werden.
Im Haushaltsentwurf des Bundes für 2023 sind die Fördermittel noch mit 1,13 Milliarden Euro angesetzt, im Entwurf für 2024 stehen nur noch Mittel von 840 Millionen. Noch sind die Pläne aber nicht final beschlossen, erst nach der parlamentarischen Sommerpause wird sich der Bundestag mit dem Haushaltsentwurf befassen.
„Die Bundesregierung widerspricht ihrem eigenen Koalitionsvertrag“, sagte Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU). Statt mehr Geld für die ländlichen Räume oder den Ökolandbau plane sie nun massive Kürzungen der Bundesmittel.
Özdemir hätte besser seine „unausgegorenen und für die Praxis fragwürdigen Bundesprogramme aufgegeben und die Länder weiterhin bei deren Maßnahmen für den ländlichen Raum tatkräftig unterstützen müssen“. So lasse er die Länder, die ländlichen Räume und den Ökolandbau im Stich.
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